Religionsfrieden ist möglich! – Globalisierung der Solidarität
Erste Etappe der Apostolischen
Reise war ein Empfang beim albanischen Präsidenten Bujar Nishani. In seiner Rede lobte
Papst Franziskus das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen in Albanien
als vorbildlich.
Das Klima gegenseitigen Respekts und Vertrauens zwischen
Katholiken, Orthodoxen und Muslimen sei ein kostbares Gut für das Land und gewinne
eine besondere Bedeutung in einer Zeit, in der von extremistischen Gruppen Religion
als Vorwand für Gewalt instrumentalisiert werde.
„Niemand soll meinen, er
könne sich hinter Gott verstecken, während er Gewalttaten und Übergriffe plant und
ausführt! Niemand nehme die Religion zum Vorwand für seine Taten, die der Würde des
Menschen und seinen Grundrechten entgegen stehen, an erster Stelle dem Recht auf Leben
und auf Religionsfreiheit aller!“
Franziskus bezeichnete Albanien als
„Land der Märtyrer, die in den schweren Zeiten der Verfolgung Zeugnis abgelegt haben
für ihren Glauben“ und erwähnte den „schwierigen, aber spannenden Pfad der Freiheit“,
den das Land wiedergefunden habe. Dennoch warteten neue Herausforderung auf das Land.
Angesichts der Globalisierung müsse Wachstum und Entwicklung allen zugutekommen und
die Rechte der Armen berücksichtigen und die Umwelt achten.
„Der Globalisierung
der Märkte muss notwendig eine Globalisierung der Solidarität entsprechen; mit dem
Wirtschaftswachstum muss eine größere Achtung der Schöpfung einhergehen; gemeinsam
mit den Rechten des Einzelnen müssen die Rechte der Wirklichkeiten zwischen dem Einzelnen
und dem Staat geschützt werden, allen voran die Familie.“
Als Gastgeschenk
überreichte der Papst ein Facsimile eines albanischen Missale aus dem Jahre 1555,
dem ältesten schriftlichen Dokument in albanischer Sprache. Das Original wird im Vatikan
aufbewahrt.