Papst hofft auf „missionarische Bekehrung der Kirche“
Papst Franziskus hofft auf eine „missionarische Bekehrung der Kirche“. Ihr Kernpunkt
sei „der Dienst an der Menschheit, so wie unser Herr seinen Jüngern die Füße gewaschen
hat“. Das sagte der Papst an diesem Samstag zu Bischöfen aus Missionsländern, die
er im Vatikan traf. Bischöfe seien Diener, sie sollten sich um Nähe zu den ihnen Anvertrauten
bemühen.
Der Papst bedauerte, dass keine Bischöfe aus der Volksrepublik China
bei einer solchen Audienz dabei sein können. „Ich hoffe zutiefst, dass dieser Tag
aber nicht fern ist“, sagte er wörtlich. Er versichere den Bischöfen in Festland-China
„nicht nur meine und unsere Solidarität, sondern die der Bischöfe weltweit“. Wenn
sie sich manchmal allein fühlten, sollten sie daran denken, „dass ihre Leiden Frucht
– und große Frucht! – tragen werden für das Wohl ihrer Gläubigen, ihrer Mitbürger
und der ganzen Kirche“.
Ein Frühstück mit der Präsidentin
Außerdem
war an diesem Samstag der Präsident von Lettland, Andris Berzins, zu Gesprächen im
Vatikan; er redete mit dem Papst sowie mit der Leitung des Staatssekretariats. Dabei
ging es vor allem um die Lage in der Ukraine; beide Seiten hofften auf „eine politische
Lösung“, die durch Dialog erreicht werden sollte. Lettland übernimmt im Januar 2015
turnusmäßig die Präsidentschaft der Europäischen Union.
Am Morgen hatte
Papst Franziskus mit der Präsidentin seiner argentinischen Heimat, Cristina Kirchner,
gefrühstückt. Es war die vierte Begegnung der beiden seit der Wahl des früheren Erzbischofs
von Buenos Aires zum Papst. Kirchner war auf dem Weg nach New York, wo sie vor der
UNO gegen so genannte US-„Geierfonds“ protestieren will. Dass Franziskus sie handschriftlich
zum Frühstück einlud, hatte die Präsidentin auf Twitter Anfang August publik gemacht.
Kirchner schenkte dem Papst u.a. eine Darstellung Unserer Lieben Frau von Luján sowie
ein Gemälde, das die frühere Präsidentin Eva Perón darstellt.