Jordanien: Experten hoffen auf Erfolg von der 13. katholisch-orthodoxen Dialogrunde
Seit Montag findet ein ökumenischer Austausch in der jordanischen Hauptstadt Amman
statt. Im Mittelpunkt der bis 23. September anberaumten Plenartagung steht der Entwurf
eines gemeinsamen Dokuments über „Synodalität und Primat“. Experten hoffen, nach einem
Bericht der Agentur Kathpress, auf einen Erfolg.
Laut Wiener Kardinal Christoph
Schönborn sei die 13. Vollversammlung, seit Gründung der Internationalen Kommission
im Jahr 1979, eine wichtige Verbindung. Dieses Treffen solle neue Generationen dazu
motivieren „die Fackel des Miteinanders aufzunehmen“ und die „Bereitschaft, aufeinander
zu hören und gemeinsam auf Christus zu schauen“ zu erhöhen. Neue Generationen orthodoxer
und katholischer Theologinnen und Theologen sollen zu jener Freundschaft finden, die
es ihren Vorgängern ermöglicht habe, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil den offiziellen
theologischen Dialog zwischen orthodoxer und katholischer Kirche aufzunehmen.
Die
Einladung für Amman an die Internationale Kommission war im Mai vom griechisch-orthodoxen
Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., im Zusammenhang mit der jüngsten Jerusalemer
Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios
I. ausgesprochen worden. Von katholischer und orthodoxer Seite nehmen je 30 Personen
an der Plenartagung teil. Den Vorsitz führen gemeinsam der Präsident des Päpstlichen
Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, und der dem Ökumenischen Patriarchat
angehörende Metropolit von Pergamon, Ioannis (Zizioulas). Die Kommissionsmitglieder
werden in Jordanien an mehreren Gottesdiensten teilnehmen, die inhaltlich in erster
Linie der Fürbitte für die bedrängten Christen des Nahen Ostens gewidmet sein werden.
In
Amman wird ein Entwurf behandelt, der bei zwei Treffen des Koordinationskomitees der
Kommission in Rom (2011) und Paris (2012) erarbeitet wurde. In dem Dokument geht es
neuerlich um das theologische und ekklesiologische Verhältnis von Synodalität und
Primat im Leben der Kirche auf lokaler, regionaler und universaler Ebene als Rahmen
für das diffizile Problem der Position des Bischofs von Rom in der universalen Kirche.
In der jordanischen Hauptstadt müssen die Mitglieder der Internationalen Kommission
entscheiden, ob der vorliegende Entwurf konsensfähig ist oder ob das heikle Problem
des Verhältnisses der beiden kirchlichen Ordnungsprinzipien in vertiefter Weise behandelt
werden muss. Denn ein 2007, bei der Plenartagung in Ravenna, beschlossenes Konsensdokument
in Sachen „Synodalität und Primat“ wird nämlich vom Moskauer Patriarchat abgelehnt
- vor allem aus formalen Gründen.