2014-09-16 15:10:20

Jordanien: Experten hoffen auf Erfolg von der 13. katholisch-orthodoxen Dialogrunde


Seit Montag findet ein ökumenischer Austausch in der jordanischen Hauptstadt Amman statt. Im Mittelpunkt der bis 23. September anberaumten Plenartagung steht der Entwurf eines gemeinsamen Dokuments über „Synodalität und Primat“. Experten hoffen, nach einem Bericht der Agentur Kathpress, auf einen Erfolg.

Laut Wiener Kardinal Christoph Schönborn sei die 13. Vollversammlung, seit Gründung der Internationalen Kommission im Jahr 1979, eine wichtige Verbindung. Dieses Treffen solle neue Generationen dazu motivieren „die Fackel des Miteinanders aufzunehmen“ und die „Bereitschaft, aufeinander zu hören und gemeinsam auf Christus zu schauen“ zu erhöhen. Neue Generationen orthodoxer und katholischer Theologinnen und Theologen sollen zu jener Freundschaft finden, die es ihren Vorgängern ermöglicht habe, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil den offiziellen theologischen Dialog zwischen orthodoxer und katholischer Kirche aufzunehmen.

Die Einladung für Amman an die Internationale Kommission war im Mai vom griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., im Zusammenhang mit der jüngsten Jerusalemer Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. ausgesprochen worden. Von katholischer und orthodoxer Seite nehmen je 30 Personen an der Plenartagung teil. Den Vorsitz führen gemeinsam der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, und der dem Ökumenischen Patriarchat angehörende Metropolit von Pergamon, Ioannis (Zizioulas). Die Kommissionsmitglieder werden in Jordanien an mehreren Gottesdiensten teilnehmen, die inhaltlich in erster Linie der Fürbitte für die bedrängten Christen des Nahen Ostens gewidmet sein werden.

In Amman wird ein Entwurf behandelt, der bei zwei Treffen des Koordinationskomitees der Kommission in Rom (2011) und Paris (2012) erarbeitet wurde. In dem Dokument geht es neuerlich um das theologische und ekklesiologische Verhältnis von Synodalität und Primat im Leben der Kirche auf lokaler, regionaler und universaler Ebene als Rahmen für das diffizile Problem der Position des Bischofs von Rom in der universalen Kirche. In der jordanischen Hauptstadt müssen die Mitglieder der Internationalen Kommission entscheiden, ob der vorliegende Entwurf konsensfähig ist oder ob das heikle Problem des Verhältnisses der beiden kirchlichen Ordnungsprinzipien in vertiefter Weise behandelt werden muss. Denn ein 2007, bei der Plenartagung in Ravenna, beschlossenes Konsensdokument in Sachen „Synodalität und Primat“ wird nämlich vom Moskauer Patriarchat abgelehnt - vor allem aus formalen Gründen.

(kap 16.09.2014 mg)








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