Schweiz: Vertreter des Islam und des Judentums setzen gemeinsames Zeichen
Trotz der schwierigen Lage in Nahost wollen sich die jüdischen und muslimischen Dachverbände
der Schweiz „für gute Beziehungen zwischen unseren Gemeinschaften in der Schweiz einsetzen“.
"Wir dürfen Konflikte im Ausland nicht zu uns hinein lassen, sondern wollen stattdessen
Friedensbotschaften in die Welt hinaustragen", heisst es in einer gemeinsamen Erklärung
der jüdischen und muslimischen Dachverbvände der Schweiz, die sie am Montag, 15. September,
veröffentlicht haben. - Hintergrund der Erklärung sind die kriegerischen Auseinandersetzungen
in Gaza und Israel.
Zwar hätten Muslime und Juden unterschiedliche Ansichten
über den israelisch-palästinensischen Konflikt, heißt es in der Erklärung. Dennoch
herrsche in vielen Punkten auch Übereinstimmung: „Der Tod von Zivilisten macht uns
alle traurig. Der Missbrauch von Zivilisten und ziviler Einrichtungen ist inakzeptabel
und widerspricht unseren religiösen Auffassungen. Wir sprechen uns zudem gemeinsam
für ein baldiges Ende des Konflikts und für einen dauerhaften Frieden aus, der für
alle gilt.“
Gemeinsam verurteilen die jüdischen und muslimischen Dachverbände
„jede Ausdrucksweise von Juden- und Muslimfeindlichkeit und jede Form von Rassismus.“
Sie fordern muslimische und jüdische Gemeinschaften in der Schweiz auf, „ihre Bemühungen
zu intensivieren, um die Zusammenarbeit und das gegenseitige Kennenlernen zu ermöglichen.“
Unterzeichnet
ist die gemeinsame Erklärung vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG),
der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) sowie der Föderation Islamischer
Dachorganisationen in der Schweiz (FIDS) und der Koordination Islamischer Organisationen
Schweiz (KIOS).