2014-09-15 13:23:51

Papstpredigt: „Ohne die Kirche geht es nicht voran“


RealAudioMP3 Ohne Maria kein Jesus, und „ohne Kirche kein Vorwärtskommen für uns“: Diese Gleichung machte Papst Franziskus an diesem Montag auf. Bei seiner Frühmesse in der Vatikan-Kirche Santa Marta beschäftigte er sich zunächst mit dem Hebräerbrief, in dem er „drei starke Worte” identifizierte – Jesus „lernte, gehorchte und ging in sein Leiden” („imparò, obbedì e patì“). Das sei das Gegenteil von dem gewesen, was unser Vater Adam getan habe, der weder lernen wollte, was der Herr empfahl, noch gehorchen oder gar leiden wollte. Jesus aber habe sich, obwohl er Gottes Sohn war, selbst der Vernichtung preisgegeben und gedemütigt, indem er sich zum Sklaven machte. Das sei die Herrlichkeit des Kreuzes Jesu, so der Papst:

„Jesus kam in die Welt, um zu lernen, Mensch zu sein, und als Mensch mit den Menschen zu gehen. Er ist in die Welt gekommen, um zu gehorchen, und er hat gehorcht. Aber dieses Gehorchen hat er aus dem Leiden gelernt. Adam ist aus dem Paradies mit einem Versprechen herausgegangen, das Versprechen jedoch ist durch viele Jahrhunderte hindurch weitergegangen. Mit diesem Gehorchen und dieser Selbsterniedrigung Jesu wird das Versprechen heute zur Hoffnung. Und das Volk Gottes geht mit sicherer Hoffnung voran! Auch die Mutter, die neue Eva, wie Paulus sie nennt, nimmt an dem Weg ihres Sohnes teil: Auch sie lernt, leidet und gehorcht und wird Mutter.“

Das Evangelium zeige uns die Gottesmutter am Fuße des Kreuzes. Jesus sage vom Kreuz herab zu seinem Lieblingsjünger: „Siehe da, deine Mutter“. Maria sei, so formulierte Franziskus, „die gesalbte Mutter“:

„Wir sind keine Waisenkinder“

„Und das ist auch unsere Hoffnung. Wir sind keine Waisenkinder, wir haben alle eine Mutter: die Mutter Maria. Und auch die Kirche ist Mutter, gesalbte Mutter, wenn sie denselben Weg geht wie Jesus und Maria, den Weg des Gehorsams, des Leidens und des Lernens. Diese zwei Frauen, Maria und die Kirche, tragen die Hoffnung weiter, die Christus ist; sie geben uns Christus, sie gebären Christus in uns.“

Zwei Frauen, zwei Mütter – so fasste der Papst Maria und die Kirche in eins. Wer heute aufs Kreuz schaue und darunter Maria, unsere Mutter, sehe, der wisse, dass auch seine eigene „kleine Seele“ dort stehe.

„Und wie unsere Ureltern das Paradies mit einer Verheißung verlassen haben, so können wir heute mit einer Hoffnung vorangehen: der Hoffnung, die uns unsere Mutter Maria gibt, wie sie da unter dem Kreuz steht. Und der Hoffnung, die unsere heilige Mutter, die hierarchische Kirche, uns gibt.“

(rv 15.09.2014 sk)









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