2014-09-12 13:20:27

Italien: Ein Besuch des Gebetes und der Buße


RealAudioMP3 Der Papstbesuch am kommenden Samstag an der Weltkriegs-Gedenkstätte Redipuglia in Norditalien wird ein Besuch der leisen Töne. Das sagt im Vorfeld der Papstreise der italienische Militärbischof Santo Marcianò. Noch vor der großen Messe und dem Friedensgebet an der zentralen Gedenkstätte Redipuglia will der Papst auf dem schlichten österreichischen Soldatenfriedhof in Fogliano beten und einen Kranz niederlegen.

„Der Papst hat entschieden, an diese beiden Orte zu kommen, um zu beten, um den Herrn zu finden und von ihm die Gabe des Friedens zu erbitten. Ich denke, das wird ein wenig das Schlüsselwort sein. Es handelt sich um eine Pilgerfahrt: das Gebet für die Gefallenen, das Gebet um Frieden. Das setzt den Akzent dieser Wallfahrt, möchte ich unterstreichen. (…) Man wird versuchen, einen Ton der Demut, nahezu der Buße zu treffen, anzuerkennen, dass diese Toten keine natürlichen Toten sind, sondern dass diese Menschen aufgrund des schrecklichen und unnützen Gemetzels des Ersten Weltkrieges starben.“

Die Schlachten, die sich die österreichisch-ungarischen Truppen mit denen Italiens in der Region lieferten, zählen zu den verlustreichsten Auseinandersetzungen des Ersten Weltkrieges: Mehr als 700.000 Soldaten sollen dort zwischen Juni 1915 und November 1917 verwundet oder getötet worden sein. Das „Sacrario di Redipuglia“, wie die Weltkriegsgedenkstätte des Staates Italien genannt wird, erinnert an die zwölf Isonzo-Schlachten, aber auch an die mehr als 200.000 Toten an der Piave und der Dolomitenfront – unter ihnen sind auch einige italienische Verwandte des Papstes sind. Kirchenvertreter und Gläubige der einst verfeindeten Seiten werden am Samstag hier mit dem Papst um Frieden beten – auch mit Blick auf die Kriege in der Welt heute. Bischof Marcianò hat das Gebet verfasst, das am Ende der Messe gebetet wird:

„Es ist ein Gebet für die Toten; es ist ein Gebet für den Frieden, ein Gebet, in dem es um Werte geht und um Sünden. Ich möchte darin das stigmatisieren, was der Mensch hinter sich lassen sollte und was von Sünde gekennzeichnet ist. Ich wünsche mir, dass dieses Gebet alle im Anrufen Gottes um den Frieden vereint.“

Radio Vatikan überträgt den Papstbesuch in Norditalien am Samstag ab 9.45 Uhr live und mit deutschem Kommentar. Gehen Sie dazu auf unsere Homepage, dort finden Sie rechts den Vatican Player.
(rv/kap 12.09.2014 pr)








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