Franziskus: Exegeten müssen stark im Glauben verwurzelt sein
Heutige Christen brauchen aus Sicht von Papst Franziskus mehr denn je eine glaubensnahe
Auslegung der Bibel. Die akademischen Exegeten der Heiligen Schrift sähen sich heute
mit „kulturellen Provokationen“ konfrontiert, die ihre Arbeit umso wichtiger machten,
sagte Franziskus am Freitag vor den Mitgliedern der italienischen Bibelgesellschaft
im Vatikan. „Der Glaube muss beständig vom Wort Gottes genährt werden, damit er wieder
erblüht“, so der Papst. Wichtig sei es, stets die Relevanz der biblischen Texte für
das menschliche Leben herauszuarbeiten.
„Die katholische Exegese hat nicht
das Recht, sich wie fließendes Wasser im Sand einer heuchlerischen Analyse zu verlieren“,
zitierte der Papst aus einem Dokument von Johannes Paul II. (1978-2005). Akademische
Bibelauslegung diene vor allem dazu, den Gläubigen Gottes Botschaft tiefer zu erschließen. Dies
gelinge nur, wenn die Exegeten selbst im ständigen Austausch mit Gott seien, besonders
durch das Gebet.
Franziskus äußerte sich anlässlich der 43. Nationalen Bibelwoche,
die an diesem Freitag endete. Sie leitete zugleich die 50-Jahr-Feiern zur Veröffentlichung
der „Dogmatischen Konstitution über die göttliche Offenbarung“ ein. Das Dokument „Dei
Verbum“ des Zweiten Vatikanischen Konzils erschien am 18. November 1965.