Argentinien: Kirche will bei Suche nach verschwundenen Kindern helfen
Bei der Suche nach verschwundenen Kindern aus der Zeit der argentinischen Militärdiktatur
(1976-1983) hat der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz erneut Unterstützung
der Kirche zugesichert. Erzbischof Jose Maria Arancedo äußerte sich laut Angaben des
katholischen Nachrichtenportals „Aica“ am Mittwoch bei einem Treffen mit der Präsidentin
der Menschenrechtsorganisation „Großmütter der Plaza de Mayo“, Estela de Carlotto.
Arancedo rief all jene Argentinier auf, die Informationen über verschwundene Kinder
besitzen, diese an die zuständigen Stellen zu übergeben. Auf Bitten der „Großmütter
des Plaza de Mayo“ zeichnete Arancedo auch einen Videoclip zur Unterstützung des Vorhabens
auf. Vor wenigen Wochen hatte die Menschenrechtsorganisation Dokumente aus den Archiven
der katholischen Kirche erhalten, die bei der Suche helfen könnten. Im vergangenen
Jahr hatte auch Papst Franziskus de Carlotto bei einem Treffen im Vatikan seine Unterstützung
zugesichert. Während der Militärdiktatur in Argentinien kamen laut Schätzungen mindestens
500 Kinder von Regimegegnern in Gefängnissen und Folterlagern zu Welt. Sie wurden
systematisch von den Eltern getrennt und an Adoptiveltern übergeben.