In einer Botschaft von Papst Franziskus an das dreitägige internationale Gebetstreffen
von Sant’Egidio in Antwerpen fordert Papst Franziskus die religiösen Führer zu „gegenseitigen
Respekt, Dialog und Zusammenarbeit auf“, denn lediglich mit diesen drei Eigenschaften
könne man „das finstere Gespenst des Krieges“ verbannen.
Religionsübergreifende
Allianzen schmieden für Frieden und gegen Terrorismus – das ist das Thema interreligiösen
Treffens, organisiert von der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio, welches von
7. bis 9. September im belgischen Antwerpen stattfindet.
Papst Franziskus erinnerte
in seiner Botschaft an die Teilnehmer, dass das hundertjährige Jubiläum des Ausbruchs
des Ersten Weltkriegs alle aufwecken sollte und dass vor allem in diesen Tagen ein
Bewusstsein gestärkt werden sollte, dass Krieg nie „ein zufriedenstellendes Mittel
für Wiedergutmachung sein kann, für die Wiederherstellung von sozialer Gerechtigkeit
und Ordnung“. Im Gegenteil sei Krieg und Terror, wie es auch Papst Benedikt XV. es
nannte, einzig und allein ein „sinnloses Abschlachten“, welches all die Errungenschaften
und Leistungen der vorhergehenden Generationen ohne Rücksicht auf Verluste niederreißen
und zerstören würde.
Er prangerte in seinem Schreiben an, dass in Hinblick
auf all die aktuellen Konflikte und Kriege, auf all die ins Exil flüchtenden Familien
und auf die Gefährdung des friedlichen Zusammenlebens der verschiedenen Ethnien und
Religionen, niemand handlungs- und mundtot bleiben dürfe. Im „Sinne von Assisi“ forderte
er die Teilnehmer auf, mit der Kraft des Gebetes und des Dialogs eine friedliche Lösung
zu finden. Krieg sei weder eine Notwendigkeit, noch unvermeidbar. Eine anderen Ausweg
könne man immer finden, so der Papst.
Die Teilnehmer der Gebetsinitiative sind
u.a. der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II, der sunnitischen Großmufti
von Ägypten, Shawki Ibrahim Abdel-Karim Allam; er hatte zuletzt den Terror des „Islamischen
Staates“ (IS) im Irak und in Syrien verurteilt. Ebenso ist der Erzbischof von Abuja,
Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan, anwesend, der über den Terror der islamistischen
Sekte Boko Haram in Nigeria berichtet. Die irakische Parlamentarierin Vian Dakheel
erzählt als Vertreterin der Jesiden im Irak von den jüngsten Verfolgungen.