Schweiz: Kirchenrat will UNO im Irak handeln sehen
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen
aufgefordert, einen Bericht zur Lage von Terror-Opfern des „Islamischen Staates“ (IS)
im Irak anzufertigen. Bei der UN-Sondersitzung zur Menschenrechtslage im Irak legte
der ÖRK in einem Schreiben die Forderung vor, gemeinsam mit dem UN-Sonderberichterstatter
über Religions- und Weltanschauungsfreiheit die Erlebnisse der Minderheiten in der
Region zu dokumentieren, wie der ÖRK am Donnerstag mitteilte. Zudem rief er zu einem
klaren internationalen Engagement zum Schutz der religiösen Vielfalt im Irak auf sowie
zu einer stärkeren humanitären Unterstützung der vertriebenen Bevölkerung.
Der
Sicherheitsrat sei zudem aufgerufen, eine verbindliche Resolution mit wirksamen Maßnahmen
auf den Weg zu bringen, um dem IS die finanzielle und materielle Unterstützung zu
entziehen, so das Schreiben.
Grundlage für die Forderungen war der Besuch einer
ÖRK-Delegation in Kurdistan im Nordirak. Dort habe man Zeugenberichte erhalten von
den „unmenschlich brutalen, gewalttätigen, durch Zwang und Unterdrückung geprägten
Bemühungen des Islamischen Staates, jegliche gesellschaftliche Vielfalt in der Region
zu beseitigen“. Mit dem Schreiben legte der ÖRK dem Menschenrechtsrat Zeugenaussagen
von rund 100 Menschen vor. „Besonders besorgt sind wir um die Frauen und Mädchen in
dieser Gruppe, da wir Berichte von Frauen gehört haben, die in Käfigen gefangen gehalten
und von IS-Dschihadisten als Sklavinnen gekauft und verkauft worden sind“, so das
Schreiben. Im Irak hatten die ÖRK-Delegierten Vertriebene aus Christen-, Jesiden-
und Sufi-Gemeinschaften sowie Kirchenvertreter getroffen.