D: Forschungsprojekt zu Missbrauch soll Opfer stärker einbeziehen
Bei der weiteren Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche müssen
die Leidtragenden mehr einbezogen werden. Dafür hat sich der Beauftragte der Deutschen
Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, ausgesprochen. „Die Opfer sind in einem
besonderen Maße Experten, die es ernst zu nehmen gilt“, sagte Ackermann der in Freiburg
erscheinenden Fachzeitschrift „Herder Korrespondenz“. So sei es „sicher gut“, die
Opfer stärker bei dem nun begonnenen Forschungsprojekt zur Aufarbeitung sowie beim
weiteren Ausbau der Präventionsbemühungen der Kirche zu beteiligen.
Seine Kirche
sieht Ackermann auf einem guten Weg bei der Bewältigung der vor allem seit 2010 bekanntgewordenen
Missbrauchsfälle. So sei es gelungen, mit den Vorwürfen gewissenhaft umzugehen sowie
Leitlinien und Präventionsrichtlinien zu schaffen. In einer „neuen Phase“ gelte es,
eine „Kultur der Achtsamkeit“ und vorbeugende Maßnahmen gegen Missbrauch und Übergriffe
in allen Bereichen und Arbeitsgebieten zu verstetigen. Wichtig sei, alle Mitarbeiter
und nicht nur Kleriker einzubeziehen, so der Bischof. Diesen „Kulturwandel“ in der
Kirche weiter voranzutreiben sei nicht leicht.