2014-08-28 12:39:58

Syrien/Irak: „Versuchter Völkermord“


Als „versuchten Völkermord“ und „religiöse Säuberungen“ bezeichnet der syrische Patriarch Ignatius Joseph Younan III. die Invasion der Kämpfer des „Islamischen Staates“ im Irak. Das Oberhaupt der mit Rom unierten syrisch-katholischen Kirche von Antiochien ist soeben von einer Reise aus dem Nordirak zurückgekehrt. „Was wir in Ankawa, Erbil und anderen Städten Kurdistans gesehen haben, war unbeschreiblich“, berichtete der Patriarch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Catholic News Service“. Die Minderheiten des Nordirak stünden vor der Ausrottung, Menschenrechte würden mit Füßen getreten, die Menschen hätten Angst vor der Zukunft.

Patriarch Younan III. hatte die Region zusammen mit anderen Kirchenvertretern sechs Tage lang besucht. Es fehle an grundlegendsten Dingen, berichtet er, auch litten die Menschen unter der großen Hitze: Hunderte Familien lebten in Kurdistan buchstäblich auf der Straße. Sie hätten schon jetzt Angst vor dem Winter, der in der Region eiskalt ausfällt. Die meisten Flüchtlinge stellten immer wieder die Frage: „Können wir jemals in unsere Heimat zurückkehren?“

Krisengipfel in Washington
Auf einem Treffen mit anderen Kirchenvertretern des Nahen Ostens im libanesischen Bkerke habe man sich am Mittwoch darauf verständigt, die Kräfte zu bündeln, um rigoros für ein Überleben der Christen im Irak und in der gesamten Region einzutreten, gab der Patriarch weiter an. Dazu wolle man sich an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationan, die USA, die Europäische Union und ebenso China und Russland wenden, so Patriarch Younan. In Washington findet vom 9.-11. September ein Krisengipfel zum Schutz der verfolgten Christen statt, an dem unter anderem auch Kardinal Leonardo Sandri, der Präfekt der Ostkirchenkongregation, teilnehmen werde.

(cns 28.08.2014 pr)








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