2014-08-28 12:58:42

Islamische Welt: Muslime distanzieren sich vom IS


Immer mehr Vertreter des Islam verurteilen die Gräueltaten der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ im Irak und in Syrien. Vor kurzem hatte eine ungewöhnlich deutliche Stellungnahme aus dem Vatikan die Praktiken des „Islamischen Staates“ zurückgewiesen und namentlich muslimische Religionsführer dazu aufgefordert, klar und mutig die „unsäglichen Verbrechen“ der Dschihadisten zu verurteilen.

„Wir sind angewidert von den Berichten über Massenexekutionen von und Morden an Zivilisten.“ Das sagte der Premierminister des mehrheitlich islamischen Malaysia in einer am Mittwoch von der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama verbreiteten Stellungnahme. Die Taten des „militanten IS“ stünden im Gegensatz zu den „Lehren des Islam, der Kultur und Menschlichkeit“, so Najib Razak.

Vergangene Woche hatte Malaysias Nachbar Indonesien den IS ausdrücklich verurteilt und als terroristische Organisation verboten. Indonesien ist die Nation mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil der Welt. Sowohl unter indonesischen als auch unter malaysischen Muslimen gibt es Anhänger des IS, die sich den Milizen in Syrien und dem Irak angeschlossen haben. Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass IS-Anhänger außerdem in den beiden südostasiatischen Staaten selbst aktiv sind.

Der Großmufti von Saudi-Arabien erklärte den „Islamischen Staat“ laut Medienberichten zum „größten Feind des Islam“. „Extremistische und militante Ideen und Terrorismus, die der Erde Ruin bringen und die menschliche Zivilisation zerstören“, seien „nicht Teil“ dieser Religion, so der Scheich. In Saudi-Arabien wird eine strenge Form des Islam, der Wahabismus, praktiziert, der unter anderem auch die Todesstrafe für den „Abfall vom Islam“ und Ehebruch vorsieht. Die Ausübung einer anderen Religion, etwa des Christentums, ist verboten. Das Königreich finanziert auch Rebellen im syrischen Bürgerkrieg, distanziert sich aber von Terrornetzwerken wie IS und al Kaida.

Ähnlich wie Scheich Abdel Asis äußerte sich Großmufti Shawqi Allam in Ägypten. Er erklärte IS zu einer „Gefahr für den Islam und die Muslime“. Durch das Blutvergießen beschmutze die Terrororganisation das Ansehen des Islam. Die Grausamkeiten des IS im Irak und in Syrien seien im Islam „nicht zu rechtfertigen“, betonte auch der Großmufti der Türkei.

(kna/idea/rv 28.08.2014 pr)








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