Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ ruft die internationale Gemeinschaft dazu
auf, alles zu tun, um die Menschen im Irak vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“
(IS) zu schützen. Dafür müsse man notfalls auch Waffen liefern, sagte der Präsident
des Hilfswerks, Johannes Freiherr Heereman, am Montag im WDR: „Auch wenn ein Risiko
besteht und wir nicht wissen, was danach mit den Waffen geschieht - wir müssen jetzt
alles tun, damit nicht weiter Menschen abgeschlachtet werden.“
Heereman, der
vor kurzem aus dem Nordirak zurückgekommen ist, schilderte die Situation als „äußerst
dramatisch“. Zugleich lobte er das Engagement der Kirche vor Ort und die große Hilfsbereitschaft
der Menschen, die trotz eigener Not bereit seien anderen zu helfen: „In manchen Häusern,
in denen bisher fünf Menschen gelebt haben, sind jetzt noch 25 dazugekommen.“
Appell:
Mehr Großzügigkeit bei Aufnahme von Flüchtlingen Heereman rief zugleich
dazu auf, großzügiger als bisher Flüchtlinge aufzunehmen in Europa. Nach dem Zweiten
Weltkrieg etwa habe man in einer viel schwierigeren Situation sehr viel mehr Menschen
aufgenommen. Allerdings gebe es auch viele, die nicht fliehen, sondern in ihrer Heimat
bleiben wollten. Für diese müsse die internationale Gemeinschaft Sicherheitszonen
schaffen, in denen sie vor dem Terror geschützt seien.