Der brasilianische Dominikaner, Frei Betto, wird kommenden Montag70 Jahre alt. Er
gilt als einer der bekanntesten Vertreter der sogenannten Theologie der Befreiung
und ist über die Grenzen Brasiliens hinaus als Buchautor und engagierter Sozialpolitiker
bekannt. Frei Betto war unter anderem persönlicher Berater des früheren brasilianischen
Staatspräsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und für das Sozialprogramm „Fome Zero“
(Null Hunger) verantwortlich. 2004 trat er aus Protest gegen die aus seiner Sicht
zu neoliberalen Wirtschaftspolitik der Lula-Regierung von seinem Regierungsamt zurück.
Der
charismatische Querdenker und studierte Anthropologe engagierte sich früh in der katholischen
Sozialarbeit. Nach der Machtergreifung durch das Militär 1964 schloss er sich dem
Widerstand an, wofür er mehrere Jahre in Haft saß. Später fungierte Betto als eine
Art inoffizieller Vermittler zwischen der kubanischen Führung und der katholischen
Kirche. Frei Betto, der in rund 40 brasilianischen und ausländischen Medien publiziert,
veröffentlicht dieser Tage sein 59. Buch - ein Kinderbuch über den Tod.