Jesus mit dem eigenen
Lebensstil bezeugen: das ist die wichtigste Gangart der Mission. Nur von Jesus zu
reden, reicht nicht. Das hat Papst Franziskus Angehörigen des „Werkes von Nazareth“
gesagt. Er empfing die geistliche Bewegung am Mittwochabend in Audienz und buchstabierte
ihnen sein Verständnis von Mission aus, das er auch in ihrem Wirken sehe. Der erste
Schritt sei, Jesus als „den Weg des Menschen“ zu erkennen.
„Er ist nicht
ein Weg von vielen, er ist der Weg schlechthin. Jesus ist der Weg, der offen vor jedem
Menschen liegt, um Gott zu begegnen und sich so wahrhaft selbst zu finden. Wir finden
uns selbst ganz, wenn wir ganz Kinder unseres Vaters werden.“
Die Folge
dieser Selbstfindung über den Weg Gottes ist die Freude, fuhr Franziskus fort.
„Wenn
jemand Jesus als Weg entdeckt, tritt die Freude in sein Leben ein. Sie tritt für immer
ein: Es ist eine Freude, die Wurzeln geschlagen hat und die niemand uns wegnehmen
kann.“
Diese Freude, Schüler Christi zu sein, werde dann von sich aus Zeugnis,
„das heißt Apostolat, Missionarität“, so Franziskus.
„Weg, Freude, Zeugnis,
die immer Missionarität wird: denn Missionarität heißt nicht, von Jesus zu reden.
Das wäre eine etwas ärmliche Vorstellung von Missionarität. Papst Benedikt XVI. sagte
uns, die Kirche wächst durch Anziehung, das heißt durch Zeugnis, und das ist die wichtigste
Form von Missionarität: die Missionarität, hinauszugehen und Jesus zu bezeugen.“
Das „Werk von Nazareth“ ist eine neuere geistliche Bewegung, die während
des II. Vatikanischen Konzils in Italien gegründet wurde. Sie ist heute nach eigenen
Angaben mit rund 500 Mitgliedern in 17 Ländern vertreten. Begleitet wurde die 25-köpfige
Delegation vom Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal
Jean-Louis Tauran.