2014-08-21 12:51:17

Irakische Führung sichert nach Papstappell Hilfe zu


RealAudioMP3 Die politische Führung des Irak hat dem Heiligen Stuhl Hilfe für die verfolgten Christen im Land zugesichert. Das gab Kardinal Fernando Filoni an diesem Donnerstag im Interview mit der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ bekannt. Sowohl der Präsident der Republik Irak, Fuad Massoum, als auch der Präsident der Autonomen Region Kurdistan, Masud Barzani, hätten ihren Einsatz für eine Verteidigung der religiösen Minderheiten versprochen. Sie wünschten sich eine Rückkehr der Christen, die integrativer Bestandteil der Geschichte und Kultur des Landes seien, referierte Filoni.

Kardinal Filoni war am Donnerstagmorgen beim Papst, um über seine Mission im Irak zu sprechen. Wir haben den Präfekten der Missionierungskongregation im Anschluss gefragt, wie das Treffen mit dem Papst verlaufen ist.

„Das war sehr schön, weil der Papst mich sofort nach meiner Ankunft treffen wollte – und das beweist, welche Sensibilität er für dieses Thema hat. Er wollte unbedingt wissen, was ich gesehen habe und wie es den Christen und Jesiden im Irak geht. Er hörte aufmerksam zu und ließ mich also sehr viel sprechen. Ich konnte ihm alle Hoffnungen und Wünsche der Christen weitergeben, die ich im Irak gesammelt habe.“

Filoni war als päpstlicher Sondergesandte für den Irak mit der politischen Führung und der christlichen Gemeinschaft zusammengetroffen. Dabei hatte Filoni der irakischen Führung in Bagdad einen Brief des Papstes überbracht, in dem Franziskus dazu aufruft, die religiösen Minderheiten des Irak zu schützen und alles für ein Ende der humanitären Krise im Land zu tun.

„Ich bleibe mit meinen Füßen auf dem Boden der Tatsachen: solange die Dörfer besetzt sind, werden die Vertriebenen keine Hoffnungen hegen. Sie können sich nicht vorstellen zurückzukehren. Falls es jetzt doch zu einer Kursänderung kommt, dann müssten wir auf jeden Fall eine gesicherte Zone für sie anbieten. Nur dann ist es sinnvoll, von Rückkehr zu sprechen.“

Der Das „brutale Leid“ der Christen und anderer Glaubensgemeinschaften erfülle den Papst mit Schmerzen, heißt es in dem Brief, aus dem das Internetportal „Vatican Insider“ an diesem Donnerstag zitiert. Alle Iraker mit politischer Verantwortung seien aufgerufen, jedes Mittel für eine Lösung der Krise zu nutzen. Die Opfer wollten nichts anderes als friedlich im Land ihrer Vorfahren zu leben, so Franziskus. Kardinal Filoni:

„Meine Mission war ja vor allem eine humanitäre Angelegenheit – ich würde sogar sagen, es war ausschließlich eine humanitäre Mission. Eine politische oder andere Art von Bedeutung will und kann ich meiner Reise nicht geben. Ich bin froh, dass ich diesen Besuch machen durfte, weil es für mich eine Rückkehr in ein Land war, dass ich so gut kenne und liebe. Ich habe dort so viele hilfsbereite Menschen getroffen und umgekehrt haben die dortigen Hilfsbedürftigen gemerkt, dass der Papst an sie denkt.“

Die Christen im Irak bräuchten nun konkrete Zeichen der Solidarität, nicht nur in materieller Hinsicht, so Kardinal Filoni im Interview mit der Vatikanzeitung weiter: „Ihr Wunsch ist, dass wir ihnen Zuneigung, Hilfe und Unterstützung entgegenbringen, die über die materiellen Fragen und über Worte hinausgehen.“ Beeindruckt zeigte sich Filoni über die Glaubensstärke der Christen im Irak: Statt ihren Glauben zu leugnen, hätten sich viele christliche Gemeinschaften lieber dafür entschieden, Hab und Gut zurückzulassen und sich den Bedingungen der Eroberer nicht zu fügen, sagte er gegenüber dem Blatt.

Filoni hatte seit dem 12. August den Nordirak bereist, um sich über die Lage der von der dschihadistischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ verfolgten Christen und Jesiden zu informieren, die humanitäre Hilfe voranzutreiben und das politische Vorgehen gegen die Radikalen zu erörtern.

(rv/or 22.08.2014 mg/pr)








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