China hat den Vatikan darum gebeten, das jüngste Papst-Telegramm nochmals zu senden.
Die Kurzbotschaft, die Franziskus anlässlich seines Überfluges über das Reich der
Mitte auf dem Weg nach Korea abgesetzt hatte, kam nicht an. Darüber informierte Vatikansprecher
Pater Federico Lombardi am Rand einer Pressekonferenz in Korea. Ihm zufolge könnte
es bei der Übermittlung technische Probleme gegeben haben. In seinem Telegramm an
Chinas Staatspräsident Xi Jiping wünschte Franziskus „die göttliche Segnungen des
Friedens und des Wohlbefindens für die Nation.“ Fast gleichlautende Telegramme gingen
an die Staatschefs aller anderen überflogenen Staaten: Italien, Kroatien, Slowenien,
Österreich, Slowakei, Polen, Russland, Weißrussland und Mongolei.
China hatte
zunächst auf die Grußbotschaft sogar reagiert. Die Sprecherin des Außenministeriums,
Hua Chunying, erklärte Medienberichten zufolge am Freitag in Peking, China suche einen
„konstruktiven Dialog", um die Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl zu „verbessern“.
Auf die Differenzen etwa über die Ernennung von Bischöfen in China ging sie nicht
ein.
Ein Flugzeug mit Papst an Bord hatte am 14. August 2014 zum ersten Mal
chinesischen Luftraum durchquert. Bei der bisher letzten Gelegenheit vor 25 Jahren
hatte die Volksrepublik keine Erlaubnis dazu erteilt. Päpste verschicken bei allen
ihren Flugreisen Telegramme an die Staaten, deren Luftraum sie durchqueren. Da der
Überflug über China eine Premiere war und keine diplomatischen Beziehungen zwischen
Heiligem Stuhl und Peking bestehen, wurde der Botschaft des Papstes an Peking großes
Gewicht beigemessen. Der Vatikan gibt den Wortlaut solcher Telegramme jeweils öffentlich
bekannt.