Die Reise nach Südkorea beinhaltete bereits beim Hinflug eine Premiere: Zum ersten
Mal hat ein Papst chinesischen Luftraum durchquert. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi
vergangene Woche bereits angekündigt hatte, wolle der Papst mit seiner Reise nach
Südkorea auch eine „Brücke zu China schlagen.“ Dies habe nun Franziskus mit einer
Grußbotschaft an Chinas Staatspräsident Xi Jiping und der Bevölkerung des Landes getan.
Wie bei Papstreisen üblich, richtete sich der Papst in einem Telegramm an die Staatsoberhäupter
der überflogenen Staaten. An Xi schreibt der Papst: „Ich wünsche Ihnen und der Bevölkerung
Ihres Landes die göttliche Segnungen des Friedens und des Wohlbefindens für die Nation.“
Auf
dem Weg nach Südkorea flog Franziskus in der Nacht zu Donnerstag auch über Russland.
Dem Präsidenten Wladimir Putin schrieb Franziskus in seinem ganz ähnlich lautenden
Grußtelegramm wie jenem an China, er bete dafür, dass „Gott der Nation Frieden und
Wohlbefinden garantieren möge“. Ähnliche Telegramme ergingen an die Staatschefs von
Kroatien, Slowenien, Österreich, Slowakei, Polen, Weißrussland und der Mongolei.
Vor
25 Jahren Der letzte Besuch eines Papstes in Südkorea liegt 25 Jahre zurück.
Damals verweigerte Peking Johannes Paul II. die Nutzung des chinesischen Luftraums.
Die kommunistisch regierte Volksrepublik ist eines der wenigen Länder, zu denen der
Heilige Stuhl keine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhält.
Der 61-jährige
chinesische Staatspräsident Xi und der 77-jährige Papst Franziskus sind praktisch
gleich lang im Amt. Franziskus wurde am 13. März 2013 im Konklave gewählt, Xi einen
Tag später durch den Parteikongress der Kommunistischen Partei. Franziskus erklärte
später in einem Interview, beide hätten kurz darauf Briefe ausgetauscht.
Erst
vor wenigen Tagen ließen die chinesischen Behörden ein führendes Mitglied der katholischen
Untergrundkirche nach achtjähriger Haft frei. Nach Darstellung des vatikanischen Pressedienstes
Asianews stand dieser Vorgang jedoch nicht in Zusammenhang mit der Südkorea-Reise
des Papstes. Vor einer Woche gedachte Franziskus bei seiner Generalaudienz auf dem
Petersplatz der Opfer eines Erdbebens in der chinesischen Provinz Yunnan; das Unglück
wurde in Europa sonst kaum zur Kenntnis genommen.