Als einen „Wettlauf gegen die Zeit“ hat der österreichische Caritas-Präsident Michael
Landau die erforderlichen Maßnahmen gegen die Hungersnot im Südsudan bezeichnet. Das
auch von internen Machtkämpfen mitgenommene Land stehe vor der schlimmsten Hungerkatastrophe
in Afrika seit den 1980er-Jahren, heißt es in einer Aussendung am Freitag. Bereits
jetzt seien 3,9 Millionen der geschätzten elf Millionen Einwohner auf akute Nahrungsmittelhilfe
angewiesen. Der UNO-Sicherheitsrat bezeichnet die Nahrungsmittelkrise im Südsudan
als die derzeit schlimmste der Welt.
Landau zeigte sich „erschüttert“ über
die aktuellen Nachrichten aus dem Südsudan. Der Hunger habe dort "einen weiteren tragischen
Schauplatz gefunden". Der Appell des Caritas-Chefs: „Wir müssen jetzt helfen, bevor
es zu spät ist!“ Die Nahrungsmittelknappheit habe schon jetzt enorme Flüchtlingsströme
ausgelöst. Die Caritas berichtet von 1,5 Millionen Vertriebenen, von denen bereits
434.000 Menschen in Nachbarländern des Südsudan - Uganda, Kenia, Äthiopien und Sudan
- Zuflucht suchten; und täglich kämen 1.500 Flüchtlinge hinzu.
Überflutungen
im Zuge der Regenzeit sorgen für schlechte hygienische Bedingungen und begünstigen
Krankheiten wie Cholera: 5.536 Cholera-Infektionen sind nach Caritas-Angaben in fast
allen Bundesstaaten im Südsudan bereits registriert, 121 Todesopfer sind zu beklagen.