Österreich: Scheuer fordert „Mut zur Versöhnung“ beim Gaza-Konflikt
Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer betet darum, „dass der Weg einer gewaltfreien
politischen Konfliktlösung gefunden wird, die eine friedliche Koexistenz von Israelis
und Palästinensern möglich macht“: Das unterstrich Bischof Scheuer in einer Presseaussendung
am Donnerstag zum seit Wochen lodernden Konflikt im Gaza-Streifen. In dieser Situation
brauche es Menschen, die den „Mut zur Versöhnung“ haben.
Die Gewalt zwischen
Israel und Palästinensern erfülle ihn „mit Trauer und großer Betroffenheit“, er „beklage
die Toten und sehe die Gesichter der Angst und des Leidens“, so der in der Österreichischen
Bischofskonferenz für die Friedensbewegung „Pax Christi“ zuständige Bischof. Für einen
gerechten Frieden dürfe „weder Gewalt verharmlost noch ein berechtigtes Sicherheitsbedürfnis
ignoriert“ werden. Erforderlich sei auch das Wahrnehmen der Leiden sowie der Ängste
der jeweils anderen. Wo es am Grundlegendsten fehlt, so Scheuer, müsse humanitäre
Hilfe für die Betroffenen den Vorrang haben.
Er teile die Sorgen der jüdischen
Gemeinden über einen wachsenden Antisemitismus in Europa, versicherte Scheuer. Kirche,
Politik und Gesellschaft müssten gerade jetzt „Hellhörigkeit und Entschiedenheit“
beweisen, Anzeichen in diese Richtung zu bekämpfen. „Antisemitismus darf in Österreich
und auch anderswo keinen Platz haben“, betonte der Innsbrucker Bischof. Scheuer unterstrich
die Verpflichtung, den jüdischen Gemeinden beizustehen.