Die nächste große
Auslandsreise des Papstes will auch eine Brücke zu China bilden. Das betonte Vatikansprecher
Federico Lombardi bei der Vorstellung der Koreareise an diesem Donnerstag im Vatikan.
Franziskus werde zwar nicht auf chinesischem Boden sein, jedoch über der Volksrepublik
fliegen und es sei üblich, dass hierbei ein Telegramm des Papstes an das Land verfasst
wird, über das er fliegt, so Lombardi. Zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik
China gibt es keine diplomatischen Beziehungen. In China leben jedoch Millionen von
Katholiken, die einerseits zur regimetreuen Patriotischen Vereinigung der Katholiken
oder andererseits in einer von der Regierung verfolgten Untergrundkirche gehören.
Die
Koreareise wird drei Elemente aufweisen, so Lombardi: Einerseits gehe es um das Treffen
mit asiatischen Jugendlichen, die sich anlässlich des kontinentalen Jugendtreffens
in Südkorea versammeln werden. Ein zweites Element sei der Besuch bei den koreanischen
Katholiken und drittens gehe es dem Papst darum, ein Land zu besuchen, das immer noch
in einem Bruderkrieg mit dem Nordstaat steht. Der Vatikan hatte die Katholiken aus
dem Norden eingeladen, den Papst zu treffen.
„Wir haben leider von Seiten
von Nordkorea eine Absage erhalten. Und da können wir nichts machen. Aber unsere Türen
bleiben bis zum Schluss nicht verschlossen, vielleicht wird es von koreanischer Seite
noch Möglichkeiten geben, damit es doch noch zu einem Treffen kommt.“
Zwar
sei die koreanische Halbinsel nicht christlich geprägt, aber die katholische Stimme
sei dennoch sehr wichtig und werde wachsam gehört.
„Der Erzbischof von Seoul
ist ja auch Apostolischer Vikar für Pjöngjang. Deshalb ist der Kardinal auch für die
nordkoreanischen Katholiken zuständig. Deshalb ist es nicht nötig, dass der Vatikan
direkt bei der Regierung in Pjöngjang interveniert, um zu sagen, was sie machen müssen.“
Die
Abschlussmesse am Sonntag, 17. August, wird für den Frieden und die Versöhnung sein.
„Der
Gedanke an die Trennung zwischen Nord- und Südkorea wird ein wichtiges Element der
Reise sein. Diese Messe wird bewusst für den Frieden und die Versöhnung zelebriert,
was ja auch eine Kernbotschaft unseres Glaubens ist. Weitere besondere Friedenszeichen
müssen wir jedoch nicht erwarten.“
Der Papst besucht Südkorea vom 14. bis
18. August. Radio Vatikan wird die Gottesdienste und wichtigen Treffen live und mit
deutschem Kommentar übertragen und auf Deutsch kommentieren. Weitere Informationen
finden Sie dazu auf unserer Homepage.