Österreich: Linzer Bischof zum Gedenktag Hiroshimas
„Nach wie vor zählen zu den größten Bedrohungen unserer Welt die Anzahl der verfügbaren
Atomwaffen“. Das sagte der Bischof von Linz, Ludwig Schwarz, in einem Schreiben anlässlich
des 69. Gedenktags des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Mit Blick auf die österreichischen
Friedensbewegungen, die zu diesem Anlass jedes Jahr Gedenkveranstaltungen organisieren,
bedankte sich der Bischof bei allen Friedensaktivisten: „Frieden beginnt schon im
Kleinen“. Er sei dankbar, dass es Menschen gibt, „die unermüdlich und engagiert für
eine Welt ohne Atomwaffen, ohne AKWs und ohne Krieg eintreten“. Dennoch betonte er
auch, dass es nicht nur Aufgabe einzelner Bewegungen und Gruppen alleine sein kann,
Frieden zu schaffen. Der Bischof mahnt in seinem Schreiben zum Hiroshima-Gedenktag
an, dass wir alle endlich aus der Geschichte lernen und Konflikte am Verhandlungstisch,
durch Begegnung und Dialog, lösen sollten: „Wir müssen keine Schauergeschichten erfinden,
es genügt schon ein Blick in die jüngere Vergangenheit, um sich die verheerenden Auswirkungen
auf Menschen und ihre Lebenswelt vor Augen zu führen“.
Am 6. August 1945 hatten
amerikanische Flugzeuge die japanische Stadt Hiroshima mit der Atombombe „Little Boy“
angegriffen, am 9. August folgte ein Atombombenabwurf über Nagasaki. Bei der Zerstörung
der beiden japanischen Städte kamen mehr als 90.000 Menschen ums Leben, an den Spätfolgen
starben schätzungsweise weitere 90.000. Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf
Hiroshima und Nagasaki waren der erste und bislang einzige Einsatz von Atomwaffen
in einem Krieg. Verschiedene Gedenkveranstaltung in österreichischen und deutschen
Großstädten sollen die Schrecken eines Atomkriegs in Erinnerung rufen.