Um die Ebola-Seuche in Westafrika besiegen zu können, müssen nach einer Forderung
der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ die Mängel im Gesundheitssystem der betroffenen
Länder bekämpft werden. Allein durch eine Stärkung der Hygienemaßnahmen und eine Aufklärung
über die Übertragungsarten könnte ein wichtiger Schritt zur Eindämmung der Epidemie
geleistet werden, sagte der Allgemeinmediziner Thomas Kratz, leitendes Mitglied der
Hilfsorganisation, am Dienstag im Deutschlandfunk. Das Notprogramm der Weltbank, in
dem 200 Millionen Dollar (149 Millionen Euro) bereit gestellt werden sollen, begrüßte
der deutsche Arzt. Allerdings müssten diese Mittel auch vor Ort ankommen.
Nach
Liberia, Guinea und Sierra Leone sind auch in Nigeria Ebola-Fälle aufgetreten. Bei
seinem Einsatz für „Ärzte ohne Grenzen“ bis Anfang Juli habe er den Eindruck bekommen,
dass die Krankheit „außer Kontrolle“ sei, so Kratz. „Wir wurden von Patienten geradezu
überrannt,“ sagte er.