Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat verstärkte Solidarität für Menschen in
Not gefordert. „Als Christen und Christinnen dürfen wir niemanden wegschicken“, sagte
er beim Abschlussgottesdienst zu den „Salzburger Hochschulwochen“ am Sonntag im Dom
der Landeshauptstadt. Die Messe und ein Vortrag des früheren tschechischen Außenministers
Karel Schwarzenberg bildeten den Schlusspunkt der jährlichen hochkarätigen philosophisch-theologischen
Sommer-Tagung.
Lackner betonte im Blick auf das Tagesevangelium, die „Wegschiebementalität“
zeige sich es heute „auf je verschiedene Weise“. „Wenn nach unserem Verständnis aus
unserer eigenen Kraft nichts mehr getan werden kann für Menschen in Not, dann kann
man auf die eine oder andere Art und Weise die Worte: 'Schickt sie weg!' hören“ -
ebenso wie zurzeit Jesu. Gegen diese Logik habe sich etwa die 2009 verstorbene Hospiz-Pionierin
Hildegard Teuschl gewehrt. Die Begründerin der Hospizbewegung habe die Maxime gehabt:
„Wenn man nichts mehr machen kann, kann man noch immer viel tun.“
Die Salzburger
Hochschulwochen 2015 stehen unter dem Motto „Prekäre Humanitäten“. Die Tagung findet
vom 27. Juli bis 2. August 2015 statt.