Vatikan: Neuregelung zum liturgischen Friedensgruß
Der Austausch des Friedensgrußes soll innerhalb der katholischen Liturgie an seinem
bisherigen Platz bleiben - jedoch in nüchternerer Form erfolgen. Das geht aus einem
Rundschreiben der vatikanischen Gottesdienstkongregation hervor, das jetzt allen Bischofskonferenzen
zuging. Die Bischofssynode vom Oktober 2005 und Papst Benedikt XVI. persönlich hatten
eine Überprüfung dieses Gestus angeregt, da er an seinem bisherigen Platz unmittelbar
vor der Kommunionausteilung Unruhe stiften könne.
Kardinal-Präfekt Antonio
Canizares Llovereser hatte den Text bei einer Audienz am 7. Juni dem Papst vorgelegt
und dessen Zustimmung erhalten. Der Friedensgruss solle demnach an seinem bisherigen
Platz bleiben, um nicht durch eine Verlegung zusätzlich Unruhe zu schaffen. Allerdings
sei es nicht nötig, dass der Priester oder Diakon bei jeder Messe automatisch zum
Friedensgruss auffordere. Auch solle der Geistliche nicht seinen Platz am Altar verlassen,
um mit einigen Gläubigen den Gruß persönlich auszutauschen.
Weiter sollten
zusätzliche Friedensgesänge vermieden werden, heißt es in dem Dokument. Auch die Gläubigen
sollten zum Austausch des Grußes an ihren Plätzen blieben und ihn auf ihre unmittelbaren
Nachbarn beschränken.
Insbesondere sollte man diesen Gestus nicht - etwa bei
Hochzeiten oder Totenmessen - zu Glückwünschen oder Beileidsbekundungen ausweiten.
Die Bischofskonferenzen sollten Elemente erarbeiten, die die Bedeutung des Friedensritus
in der römischen Liturgie erläutern, heißt es in dem Rundschreiben der Gottesdienstkongregation.
Übertriebene
Form
Die Bischofssynode vom Oktober 2005 über die Bedeutung der Eucharistie
hatte sich unter anderem mit dem Friedensgruss innerhalb der Liturgie befasst. Im
Schlussdokument „Sacramentum caritatis" vom 22.2.2007 schrieb Papst Benedikt XVI.,
es sei zweckmäßig, „diese Geste, die übertriebene Formen annehmen und ausgerechnet
unmittelbar vor der Kommunion Verwirrung stiften kann, in Grenzen zu halten". Der
„große Wert der Geste werde mitnichten geschmälert durch die Nüchternheit, die notwendig
ist, um ein der Feier angemessenes Klima zu wahren".