2014-08-01 14:38:07

Vatikan: Neuregelung zum liturgischen Friedensgruß


Der Austausch des Friedensgrußes soll innerhalb der katholischen Liturgie an seinem bisherigen Platz bleiben - jedoch in nüchternerer Form erfolgen. Das geht aus einem Rundschreiben der vatikanischen Gottesdienstkongregation hervor, das jetzt allen Bischofskonferenzen zuging. Die Bischofssynode vom Oktober 2005 und Papst Benedikt XVI. persönlich hatten eine Überprüfung dieses Gestus angeregt, da er an seinem bisherigen Platz unmittelbar vor der Kommunionausteilung Unruhe stiften könne.

Kardinal-Präfekt Antonio Canizares Llovereser hatte den Text bei einer Audienz am 7. Juni dem Papst vorgelegt und dessen Zustimmung erhalten. Der Friedensgruss solle demnach an seinem bisherigen Platz bleiben, um nicht durch eine Verlegung zusätzlich Unruhe zu schaffen. Allerdings sei es nicht nötig, dass der Priester oder Diakon bei jeder Messe automatisch zum Friedensgruss auffordere. Auch solle der Geistliche nicht seinen Platz am Altar verlassen, um mit einigen Gläubigen den Gruß persönlich auszutauschen.

Weiter sollten zusätzliche Friedensgesänge vermieden werden, heißt es in dem Dokument. Auch die Gläubigen sollten zum Austausch des Grußes an ihren Plätzen blieben und ihn auf ihre unmittelbaren Nachbarn beschränken.

Insbesondere sollte man diesen Gestus nicht - etwa bei Hochzeiten oder Totenmessen - zu Glückwünschen oder Beileidsbekundungen ausweiten. Die Bischofskonferenzen sollten Elemente erarbeiten, die die Bedeutung des Friedensritus in der römischen Liturgie erläutern, heißt es in dem Rundschreiben der Gottesdienstkongregation.

Übertriebene Form

Die Bischofssynode vom Oktober 2005 über die Bedeutung der Eucharistie hatte sich unter anderem mit dem Friedensgruss innerhalb der Liturgie befasst. Im Schlussdokument „Sacramentum caritatis" vom 22.2.2007 schrieb Papst Benedikt XVI., es sei zweckmäßig, „diese Geste, die übertriebene Formen annehmen und ausgerechnet unmittelbar vor der Kommunion Verwirrung stiften kann, in Grenzen zu halten". Der „große Wert der Geste werde mitnichten geschmälert durch die Nüchternheit, die notwendig ist, um ein der Feier angemessenes Klima zu wahren".

(kipa 01.08.2014 ord)








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