Mexiko/USA: Bischöfe für „Familienzusammenführung“
Die Bischöfe fordern die USA auf, die juridische Möglichkeit der „Familienzusammenführung“
auf minderjährige Migranten auszuweiten. Es müsse in Betracht gezogen werden, dass
die jungen Flüchtlinge, die alleine auf der Suche nach einem besseren Leben in die
USA einreisen, später auch ihre Eltern bei sich haben dürften. Diesen Vorschlag teilten
die mexikanischen Bischöfe anlässlich eines viertägigen Besuchs dem Gouverneur des
US-amerikanischen Bundesstaates Kalifornien, Edmund G. Brown, in Mexiko mit. Das Phänomen
habe sich unterdessen zu einer humanitären Krise in der Region entwickelt, so der
Fidesdienst.
Einer der Hauptgründe, weshalb seit Oktober über 57.000 Minderjährige
aus Mittelamerika illegal in die USA einwandern wollten, seien falsche Informationen
„über eine angeblich bevorstehende Reform der Zuwanderungsgesetze“, heißt es in einer
Verlautbarung der Bischöfe. Diese Situation nutzten Schlepperbanden aus, um Kinder
und Jugendliche an die Grenze zu bringen und diese dort sich selbst zu überlassen.
Wie der Präsident der Kommission für menschliche Mobilität der Mexikanischen Bischofskonferenz,
Bischof Guillermo Rodrigo Teodoro Ortiz Mondragón von Cuautitlán mitteilt, beklagte
unterdessen auch der Gouverneur von Kalifornien den Stillstand bei der geplanten Reform
der Zuwanderungsgesetze.
Gemeinsam mit dem Gouverneur wollen die Bischöfe eine
Aufklärungskampagne über die in den USA derzeit noch geltenden Zuwanderungsgesetze
auf den Weg bringen. Der US-Bundesstaat Kalifornien hat eine 225 Kilometer lange Grenze
zu Mexiko, über die täglich Tausende von Personen und Waren auf legalem Weg in die
Vereinigten Staaten kommen. In der Region gibt es aber auch zahlreiche unterirdische
Tunnel, die für die illegale Einreise und den Drogenschmuggel benutzt werden.