Pakistan: Religiöse Intoleranz durch Dialog überwinden
Religiöse Intoleranz ist eines der Hauptprobleme des Landes, so der Rektor des St.
Mary-Seminars in Lahore, Pfarrer Inayat Bernard, in einem Gespräch mit Fides. „In
der Gesellschaft ist die Mentalität der Taliban weit verbreitet, die auf Intoleranz
und Vorurteilen gründet. Das müssen wir ändern“, sagte der katholische Pfarrer. In
vielen Koranschulen, den so genannten Madras und in Moscheen, werde gelehrt, dass
Nichtmuslime Ungläubige seien, was Intoleranz und Gewalt zusätzlich fördere. Die katholische
Kirche sei um interreligiöse Dialoge bemüht, um so zur Überwindung dieser Probleme
beizutragen. Es würden Treffen und Veranstaltungen organisiert, bei denen Gemeinsamkeiten
im Mittelpunkt stehen „Solche Worte und Gesten wirken sich auch auf die Gesellschaft
aus“. Auch in den Schulen gebe es Vorurteile gegen Minderheiten sowohl in den Lehrplänen
wie auch in den Schulbüchern. „Wir versuchen eine Änderung der Texte herbeizuführen:
dabei ist der Dialog zwischen zivilen und religiösen Führungskräften sehr wichtig”,
sagt Pfarrer Bernard. Darüber hinaus gibt es im Norden Pakistans einige Caritas-Hilfsprogramme
für die vielen Binnenflüchtlinge, die vor allem aus Nord Waziristan ankommen.