Theologie: Forschungskongress über Machmissbrauch, Umweltschutz und die Rolle der
Frau
„Durch den Kongress (wollen) wir überlegen, wie Theologie nützlich sein kann, um den
Missbrauch von Macht in Kirche und Gesellschaft zu überwinden.“ So bezeichnete der
scheidende Präsident der Gesellschaft für Katholische Theologie, Eamonn Conway, den
Inhalt eines Kongresses. Katholische Theologinnen und Theologen hatten sich in Belo
Horizonte (Brasilien) getroffen, um über verschiedene Herausforderungen der katholischen
Kirche zu diskutieren. Unter anderem ging es bei der fünftägigen Konferenz des weltweiten
Netzwerkes Katholisch-theologischer Gesellschaft (INSeCT), die alle drei Jahre stattfindet,
um die Frage, welchen Beitrag die Theologie zur Überwindung von Machtmissbrauch leisten
kann und soll. Damit folgten die Teilnehmer des Treffens dem Apostolischem Schreiben
(Evangelii Gaudium) des Papstes, in dem er dazu aufrief, zur Erneuerung der Mission
der Kirche beizutragen. „Evangelii Gaudium bietet uns dafür einen zeitgemäßen und
herausfordernden Bezugspunk“, so Conway.
Für den nächsten Kongress, der in
drei Jahren in Westafrika stattfinden wird, hat das neue Präsidium unter dem neugewählten
Vorsitzenden Martin Lintner (Brixen/Südtirol) die Rolle der Frauen in der Kirche zum
Thema gewählt – ebenfalls auf Anregung von Papst Franziskus. Als Grund nannten die
Delegierten, dass unter den globalen Herausforderungen von Armut, Umweltzerstörung,
Gewalt und Krieg sowie Menschenrechtsverletzungen aufgrund von Ethnie, Religion und
Geschlecht die Frauen am meisten zu leiden hätten und deren Stimmen am wenigsten gehört
würden.