Jeden Tag eine neue
Schreckensnachricht über Flugzeugabstürze, Notlandungen und tote Passagiere. Sei es
nun das Drama der niederländischen Maschine der Ukraine, der Absturz des taiwanischen
Flugzeugs oder an diesem Freitag die Bestätigung des tödlichen Absturzes der Air Algerie
in Mali. Eine wichtige Aufgabe vor Ort hat die Flughafenseelsorge. Diese ökumenische
Einrichtung arbeitet mit katholischen und evangelischen Pfarrern, sowie mit Sozialpädagogen.
Pater Heinz Goldkuhle ist Leiter der katholischen Flughafenseelsorge in Frankfurt
und weiß, dass nicht jeder so einen Beruf ausführen könnte.
„Wunder können
wir nicht bewirken, aber wir können Trost spenden. Indem wir sagen: Der Galube sagt,
dass Menschen die in einem Unglück zum Opfer fallen, mit uns verbunden verbleiben.
Durch bestimmte Andachtsformen und Ansprachen kann man Trost spenden. Auch wenn die
Frage nach dem Warum nicht klärbar ist. Aber wir können es in Gottes Hand legen und
sagen wir sind miteinander verbunden." Im Tagesgeschäft kümmert sich die Flughafenseelsorge
um Gottesdienste, Betriebsseelsorge für die vielen Mitarbeiter, die nicht selten
Unterstützung suchen, meint der Pater. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe ist die
Unterstützung und Beobachtung bei der Abschiebungen von Migranten. Man nennt dies
„Abschiebebeobachtung", die seit 2006 auch von Caritas und Diakonie vorgenommen werden
darf, um die Polizei zu kontrolllieren. Die Fälle können sehr tragisch ausfallen,
wenn Menschen in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.
„Die Bundespolizei
am Frankfurter Flughafen führt Flüchtlinge und Menschen aus anderen Ländern, deren
Asylantrag abgelehnt worden ist, in ihre Heimat bzw. andere Länder zurück und sie
berufen sich auf die Dublin 3 Gesetze (Anmerkung Redaktion: Recht auf Rückführung
der Flüchtlinge, in das Nachbarland der Flüchtlinge) und wir arbeiten auch mit der
deutschen Bischofskonferenz daran diese Gesetze zu bearbeiten."
Bei Unfällen
oder Flugzeugabstürzen geht es dann um die Betreuung der Passagiere, Angehörigen und
Angestellten. In den Niederlanden hatte der Kollege von Pfarrer Goldkuhle eine sehr
schwierige Aufgabe in den letzten Tagen. Am Amsterdamer Flughafen Shiphol, wo die
Boeing der Malaysia Airlines am Donnerstag gestartet war, gab es ein Blumenmeer, Kondolenzbächer,
Stofftiere und Karten wurden niedergelegt. Die meisten der 298 Menschen die auf dem
Flug MH17 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur in der Ukraine abgeschossen
wurden, waren aus den Niederlanden. Hier hatte die Flughafenseelsorge alle Hände voll
zu tun.
„Er hat uns gebeten bei unseren täglichen Gottesdiensten auch an
die Verstorbenen und die Angehörigen zu denken und uns solidarisch mit den Menschen
aus Amsterdam zu zeigen."