Schweiz: Weihbischof de Raemy verteidigt Priesterzölibat
Gegen eine Abschaffung des Zölibats für Priester hat sich der Freiburger Weihbischof
Alain de Raemy ausgesprochen. Der Zölibat habe eine lange Tradition, die beim „revolutionären
Lebensstil Jesu“ anfange, sagte der ehemalige Kaplan der Schweizergarde gegenüber
den „Freiburger Nachrichten“ in der Dienstagsausgabe. Auch werde der Entscheid, Priester
zu werden und damit sexuell enthaltsam zu leben, aus freien Stücken getroffen.
Habe
jemand Frau und Familie, sei dies „klar die erste Priorität“, sagte de Raemy. Das
heiße wiederum nun aber nicht, dass jemand deshalb seine berufliche Aufgabe nicht
vorzüglich ausüben könne: „Es gibt zum Beispiel viele Ärzte, die trotz Familie immer
für ihre Patientinnen und Patienten da sind.“ Das Priesteramt sei nicht nur ein Beruf,
sondern eine „Lebenseinstellung“, und da gehöre der Zölibat dazu.
Kein
Gefühl schmerzhafter Entbehrung Für ihn persönlich bestätige sich der Zölibat
je länger desto mehr als einzige Lebensform, die er sich als Priester vorstellen könne,
sagte de Raemy gegenüber der Zeitung. Was Sexualität, körperliche Zuneigung oder Zärtlichkeit
betreffe, so habe er kein Gefühl schmerzhafter Entbehrung: „Ich bekomme von den Leuten
sehr viel Liebe, Zuneigung und Zärtlichkeit - wenn auch nicht im physischen Sinn.“
- Alain de Raemy, zuletzt Kaplan der Schweizergarde, ist am 11. Januar 2014 in Freiburg
zum Bischof geweiht worden.