2014-07-18 11:25:27

Italien: „Die ’Ndrangheta ist die Verneinung des Evangeliums“


RealAudioMP3 Die Bischöfe der süditalienischen Region Kalabrien haben bei ihrer jüngsten Versammlung über das Problem der ’Ndrangheta gesprochen. Zum Abschluss ihrer Vollversammlung am Freitag hielten die kalabresischen Bischöfe fest, dass die Organisierte Kriminalität in ihrer Region nicht hinnehmbar sei. „Die ’Ndrangheta ist die Verneinung des Evangeliums“, so der Präsident der kalabresischen Bischofskonferenz, Bischof Salvatore Nunnari. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er, dass der Papst bei seinem Besuch in Kalabrien vor wenigen Wochen „klare Worte gegen die ’Ndrangheta“ benützt habe und diese die Position aller Bischöfe und Geistlichen in der süditalienischen Region sei

„Mit der Mafia kann es überhaupt kein Zusammenleben oder Beziehung geben. Mafiosi befinden sich außerhalb der Kirche, weil sie eben außerhalb des Evangeliums sind. Es ist nun die Aufgabe der Bischöfe und der Gläubige jegliche Verbindungen zwischen Kriminellen und der Kirche zu vermeiden, insbesondere auch indirekte Beziehungen, wie es leider manchmal vorgekommen ist.“

Der Bischof bezieht sich auf den Madonnenumzug vor wenigen Wochen in dem kalabresischen Dorf Oppido, bei der die Muttergottesstatue vor dem Haus eines ´Ndrangheta-Anführers haltmachte.

„Die Gefahr besteht darin, dass diesen Mafiosi im Kontext der religiösen Barmherzigkeit den Eindruck erweckt wird, dies bedeute eine Akzeptanz der Kirche für diese Kriminellen. Davor müssen wir uns aber hüten. Für die N´drangheta sind das bewusste Provokationen, die uns aber stören. Was in der Pfarrei von Oppido geschehen ist, ist einfach nicht hinnehmbar und wir empfinden es als Rückschritt bei unserem Einsatz gegen die Mafia.“

Weiter fügte Bischof Nunnari an, dass die kalabresischen Bischöfe künftig ein besonderes Augenmerk auf die Priesterausbildung legen werden.

„Wir müssen jenen wenigen Priestern helfen, die zu nahe an der ’Ndrangheta gewesen sind, damit sie wieder auf dem richtigen Weg finden. Wir wollen die künftigen Priestern diesbezüglich besser ausbilden und vor allem auch erklären, was die Mafia ist und wie sie vorgeht.“

Der Papst hatte bei seinem Kalabrien-Besuch betont, dass sich Kriminelle der ’Ndrangheta aus der Kirche selber ausschließen würden, er hatte das Wort "Exkommunikation" gebraucht.

(rv 18.07.2014 mg)








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