Die Kommission Justitia et Pax der katholischen Kirche hat in einem Appell dazu aufgerufen,
den Kreislauf der Gewalt in Israel und Palästina zu durchbrechen. In dem „Appell für
einen mutigen Wandel“ schreibt das Friedenswerk, die gegenwärtige Situation in Gaza
sei ein Ausdruck der Endlosspirale der Gewalt ohne jegliche alternative Zukunftsperspektive.
Das Durchbrechen dieser Spirale läge in der Verantwortung aller. Um dieses Ziel zu
erreichen, müssten sich Menschen als Geschwister und nicht als Feinde betrachten.
Wichtig sei es, die junge Generation in einem neuen Geist zu erziehen, der die existierenden
Unterdrückungs- und Diskriminierungsmentalitäten aufbricht. Es müssten Führungspersönlichkeiten
gefunden werden, die bereit sind, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen und
die die Religions- und Völkervielfalt in der Region zu tolerierten.
Papst
Franziskus sagte in diesem Zusammenhang in einem Gebet vom 8. Juni dieses Jahres,
dass es viel mehr Mut brauche, Frieden zu schaffen als Krieg zu führen: „Es braucht
Mut, um Ja zu sagen zur Beendigung und Nein zum Konflikt; Ja zum Dialog und Nein zur
Gewalt; Ja zur Verhandlung und Nein zu Feindseligkeiten; Ja zum Einhalten der Vereinbarungen
und Nein zu Provokationen“. Bei einem Treffen mit der palästinensischen Führung am
25. Mai mahnte der Papst, es sei an der Zeit, dieser Situation, die immer unerträglicher
wird, ein Ende zu setzen: „Zum Wohle aller müssen sich die Anstrengungen und Initiativen
zur Schaffung der Grundlagen für einen stabilen Frieden verdoppeln, einen Frieden,
der auf Gerechtigkeit, auf die Anerkennung der Rechte eines jeden und auf gegenseitiger
Sicherheit gegründet ist.“
Die Kirche müsse als religiöser Verantwortungsträger
in einer prophetischen Sprache eine Alternative jenseits der Spirale von Hass und
Gewalt aufzeigen, heißt es in dem Appell weiter. Einer Sprache der Verantwortung,
die sich weigere, Kinder Gottes als Feinde zu betrachten. Diese Sprache müsse ein
Werkzeug werden und es ermöglichen, Menschen als Brüder und Schwestern zu verstehen.