2014-07-17 16:52:05

Brasilien: Fehlender Schutz für die Ureinwohner


Fehlendes Engagement der Regierung macht der brasilianische Indianermissionsrat CIMI für eine anhaltend hohe Gewaltrate gegenüber den Ureinwohnern des Landes verantwortlich. Unter der derzeitigen Regierung von Staatspräsidentin Dilma Rousseff sei die Zahl der neu eingerichteten Schutzzonen stark zurückgegangen, heißt es im am Donnerstag vorgestellten Jahresbericht zur Lage der indigenen Völker Brasiliens. Insgesamt registrierte CIMI für das vergangene Jahr 53 Morde; das ist ein leichter Rückgang gegenüber 2012 (60 Morde) und unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (56).

Seit 2011 seien durchschnittlich lediglich 3,6 Schutzzonen pro Jahr neu eingerichtet worden, bemängelt CIMI, der der Brasilianischen Bischofskonferenz angegliedert ist. Unter der Vorgängerregierung von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (2003-2010) waren es 10, unter
Fernando Henrique Cardoso (1995-2002) sogar 18. Das Fehlen adäquater Schutzzonen, also die formalrechtliche Zuteilung ihres angestammten Siedlungsgebietes an die Indigenen, ziehe negative Konsequenzen in allen Lebensbereichen nach sich, so der Rat.

(kna 17.07.2014 ord)







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