Eine rasche Schließung von Steueroasen, gerechte weltweite Steuersysteme und die Bekämpfung
der internationalen Kriminalität, Korruption und Geldwäscherei: Das fordern die Teilnehmer
einer hochrangigen internationalen Tagung in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
im Vatikan. Für Österreich nahm an der Konferenz am Wochenende Heinz Hödl teil. Er
ist Präsident der CIDSE, eines europaweiten Verbunds kirchlicher Entwicklungshilfeorganisationen.
Gegenüber der Nachrichtenagentur kathpress betonte Hödl am Montag, dass auch Österreich
gefordert sei, seinen Beitrag zur nationalen und internationalen Umsetzung der Beschlüsse
zu leisten. Angesichts endlicher globaler Ressourcen müssten sich der Konsum und Lebensstil
reicher Staaten ändern, so Hödl. Es dürfe nicht akzeptiert werden, dass für Wirtschaftserfolge
und Wirtschaftswachstum Nachteile in der sozialen Gerechtigkeit in Kauf genommen werden.
Vielmehr müsse die Wirtschaft im Dienst der Gesellschaft stehen.
Von allen
Teilnehmern sei die menschenverachtende Politik vieler Länder und vieler internationaler
Konzerne und die extreme Finanzspekulation als moralisch verwerflich gebrandmarkt
worden, betonte Hödl. Die Kirchen und Religionen müssten stärker als bisher die Unmoral
und das unethische Verhalten anprangern und positive Verhaltensweisen einfordern.