Das katholische deutsche Hilfswerk misereor kritisiert ein neues Rohstoffabkommen
zwischen Deutschland und Peru. Die peruanische Regierung unter Präsident Ollanta Humala
Tasso habe „die ohnehin schwache Regulierung des Rohstoffsektors weiter aufgeweicht“,
und jetzt senke das neue Abkommen mit Deutschland die in Peru „jetzt schon ohnehin
schwachen Umweltstandards im Bergbausektor“. Das Hilfswerk befürchtet „eine Verschärfung
der sozialen Konflikte rund um die Bergbauprojekte sowie eine Zunahme der gefährlichen
Abhängigkeit Perus vom globalen Rohstoffhandel“.
Rohstoffe aus Peru spielen
für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Rolle. Fast ein Viertel der deutschen Kupferkonzentrat-Importe
kommen aus Peru. Auch Blei, Zinn, Silber und andere Mineralien importiert Deutschland
aus dem Andenland. Schon jetzt stellt der Rohstoffsektor in Peru mehr als die Hälfte
aller Exporte. 25 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen erfolgen im Bergbausektor.
Ein Rückgang der globalen Rohstoffpreise wirkt sich direkt auf die Wachstumsraten
des Landes aus. Die peruanische Zivilgesellschaft fordert deshalb den Aufbau nachhaltiger
Industriezweige und eine Abkehr von der Rolle Perus als globalem Rohstofflieferant.