2014-07-12 12:52:29

Sudan: Keinerlei Schutz für Christen


„Die rechtliche Situation von Christen ist wirklich besorgniserregend.“ Das sagte der südsudanesische Bischof von Tambura-Yambio, Eduardo Hiiboro Kussala, im Gespräch mit dem Hilfswerk „Kirche in Not“. Zwar garantiere die Verfassung des Sudan allen Bürgern, ganz unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, gleiche Rechte. In Wirklichkeit aber würden Christen als Bürger zweiter Klasse betrachtet und behandelt. „Kleriker bekommen keinen Reisepass, und wenn sie ausreisen, wissen sie nie, ob man sie wieder in den Sudan hineinlassen wird“, so der Bischof. Viele Priester seien des Landes verwiesen worden, „und die Bischöfe müssen dazu schweigen, weil sie nicht offen ihre Meinung äußern können“.

Die Christin Meriam Yahia Ibrayim Ishaq sei nur wegen des starken internationalen Drucks wieder aus der Todeszelle freigekommen, glaubt Bischof Hiiboro. Die Regierung in Khartum habe sich „in keiner Weise für sie eingesetzt“ und habe es „den islamischen Führern überlassen, über das Schicksal der Frau zu befinden“. Nach der Abspaltung des Südsudan habe sich die Lage für Christen im Sudan weiter verschlechtert. Weil sich die Bischöfe mehrfach für eine friedliche Bildung eines südsudanesischen Staates eingesetzt hätten, gälten sie jetzt „als verantwortlich für die Spaltung unter den zwei Staaten“.

(pm 12.07.2014 sk)








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