Vatikan: Tourismus ist nicht nur Sache der Reichen
Auch arme Länder können vom Tourismus profitieren. Daran erinnert der Päpstliche Rat
der Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs. Durch den wachsenden Tourismus
bestünden große Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung in armen Ländern,
so der Migrantenrat in einer Botschaft von diesem Freitag, das anlässlich des Welttourismustags
am 27. September veröffentlicht wurde. „Wenn der Tourismus in der richtigen Weise
gefördert wird, kann er ein wichtiges Instrument sein für Fortschritt, mehr Jobs,
den Aufbau von Infrastruktur und ökonomisches Wachstum“, schreibt der Rat. Entscheidend
sei jedoch, dass nicht nur wenige Investoren, sondern die gesamte Gesellschaft der
Gastländer vom Fremdenverkehr profitiere. Die Lebenssituation benachteiligter Bevölkerungsgruppen,
zu denen gerade auch Frauen zählten, müssten sich durch die Folgen des Tourismus,
etwa mehr Arbeitsplätze verbessern, so der Text. Dies setze allerdings menschenwürdige
Arbeitsverhältnisse voraus.
Toleranz und Respekt fördern Aus
Sicht des Vatikan soll eine solide Tourismus-Politik aber nicht nur die wirtschaftliche
Entwicklung im Blick haben, sondern für Gäste wie Gastgeber kulturelle Bereicherung,
Toleranz und gegenseitigen Respekt fördern. Dies gelinge nur, wenn sie auf Kultur,
Traditionen und Lebensart der Gesellschaften in den Reiseländern Rücksicht nehme.
Dort müsse der Fremdenverkehr in den Händen der Menschen vor Ort liegen, die gegebenenfalls
von Regierungen und sozialen Partnern unterstützt werden sollten. Den Welttourismustag
begeht die Welttourismusorganisation (UNWTO) seit 1980 jedes Jahr am 27. September.
Das Datum geht zurück auf die Ratifizierung der UNWTO-Statuten 1970. Der Tag soll
auf die Bedeutung des Tourismus für die Welt aufmerksam machen und für die Erfordernis
ethischer Regeln in der Branche sensibilisieren.