Die Neuregelungen bei der Wirtschafts- und Finanzverwaltung des Vatikans sind eine
wichtige Etappe bei der Kurienreform des Papstes. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn,
der seit Januar der Kardinalskommission zur Aufsicht der Vatikanbank IOR angehört.
Gleichzeitig würdigte Schönborn im Gespräch mit der Nachrichtenagentur kathpress den
scheidenden IOR-Direktor Ernst von Freyberg, dem „die entscheidenden Schritte zur
Sanierung der Vatikanbank gelungen sind“. Die rund eineinhalbjährige Tätigkeit des
deutschen Finanzfachmanns sei im Vatikan „sehr geschätzt“, hielt der Kardinal fest
und sagte: „von Freyberg übergibt ein weitgehend geordnetes Haus“. Nach der ersten
Phase der großen Sanierungsmaßnahmen stehe jetzt die zweite Phase der Konsolidierung
der Bank mit einem neuen Team an. „Dies wird für die Kardinalskommission eine Phase
intensiverer Begleitung bedeuten“, so Schönborn.
Als geradezu „typisch für
das neue Pontifikat“ wertete Kardinal Schönborn die weitreichenden Beschlüsse zur
Kurienreform: „Papst Franziskus ist nicht nur den Menschen nahe, er lässt sich bei
der Kurienreform lange und gründlich beraten, um dann entschlossen zu entscheiden
und zu handeln.“ Die aktuellen Reformschritte seien Frucht der über ein Jahr dauernden
Gespräche mit externen Experten und kirchlichen Verantwortungsträgern, so der Wiener
Erzbischof.