Schweiz/Vatikan: Lovey wird neuer Bischof von Sitten
Sitten hat einen neuen Bischof: Jean-Marie Lovey, den Propst der Augustiner-Chorherren
vom Großen Sankt Bernhard. Das teilte der Vatikan an diesem Dienstag mit. Der 64 Jahre
alte Lovey wird Nachfolger von Bischof Norbert Brunner, ehemaliger Präsident der Schweizer
Bischofskonferenz. Brunner ist 72 Jahre alt, er hatte vor gut einem Jahr seinen Amtsverzicht
bekannt gegeben, die Diözese jedoch als Administrator weiterhin geleitet. Jean-Marie
Lovey hat Philosophie und Theologie an der Universität Fribourg studiert. 1971 legte
seine Gelübde bei der Kongregation ab, sechs Jahre später empfing er die Priesterweihe.
Er war Kaplan an verschiedenen Kollegien und Prior des Hospizes beim Großen Sankt
Bernhard. Am 4. Februar 2009 wurde er zum Propst – also Vorsteher – der Kongregation
ernannt.
Vertrauen auf die Zukunft Gegenüber Journalisten
sagte der neu ernannte Bischof, er gehe mit Vertrauen auf die Zukunft in das Amt.
Ein Datum für die Bischofsweihe und den Amtsantritt stehen noch nicht fest, müssen
aber gemäß Kirchenrecht innerhalb von drei Monaten erfolgen.
Erfreut und dankbar
für diese Personalentscheidung zeigt sich die Schweizer Bischofskonferenz. In einer
auf der Internetseite der Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung gratuliert
deren Präsident Bischof Markus Büchel dem neuen Bischof von Sitten. Die Schweizer
Bischöfe seien Papst Franziskus dankbar, mit Lovey einen „erfahrenen Seelsorger und
spirituellen Wegbegleiter“ der Klostergemeinschaft sowie zahlreicher Gäste der Hospize
auf dem Großen Sankt Bernhard und dem Simplon geschenkt zu haben. Die Bischöfe freuen
sich auf die künftige Zusammenarbeit mit dem neuen Bischof „im Geist der Erneuerung
der Kirche“, welche Papst Franziskus angestoßen habe, heißt es weiter.
Bischöfe
danken Brunner Dem scheidenden Bischof, Norbert Brunner, dankten die Schweizer
Bischöfe für sein engagiertes Wirken und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und
Gottes Segen. Brunner hatte im Juni des vergangenen Jahres den Verzicht auf sein Amt
bekannt gegeben. Er hatte den Schritt damit begründet, dass seine Kräfte nicht mehr
ausreichten, um die großen Aufgaben, die heute und in naher Zukunft an das Bischofsamt
gestellt werden, zu bewältigen. Brunner zeigte sich überzeugt, dass der Aufbruch und
die dringende geistige Erneuerung, die gerade in den Jubiläumsjahren des Zweiten Vatikanischen
Konzils ihren Anfang nehmen sollen, einer neuen Kraft in der Leitung der Diözese anvertraut
werden müssten.