Fachleute aus Kirche und Medizin fordern ein Umdenken beim Thema Sterbehilfe. Statt
das Recht auf Selbsttötung gesetzlich möglichst breit zu verankern, sollten Gesellschaft
und Politik für eine würdevolle Begleitung Todkranker sorgen. Das betonten am Montag
die Herausgeber eines neuen wissenschaftlichen Bandes zu diesem Thema. Der katholische
Moraltheologe und Mitbegründer der sogenannten „Spiritual Care“, Gerhard Höver, sagte
dazu: „Sterbebegleitung ist Vertrauenssache. Und Spiritualität ist dabei nicht nur
ein Element, sondern das tragende Dach der Hospizbewegung“. Oft würden sich Betroffene
und Familienangehörige in dieser Grenzsituation an ihren Glauben zurückerinnern. Deshalb
gehe es bei der Begleitung todkranker Menschen neben dem Fachwissen auch um spirituelles
Wissen, sagt Andrea Schaeffer von der Kölner Diözesancaritas: „Da kann es auch wichtig
sein zu wissen, wie eine Krankensalbung oder andere Rituale funktionieren“. Darüber
hinaus sei es wichtig, dass Pflegeteams die Familien bis über den Tod des Patienten
hinaus begleiten.