Besuch im Gefängnis von Isernia: Eine Botschaft der Hoffnung
Papst Franziskus hat
wirksamere Maßnahmen für die Resozialisierug von Strafgefangenen gefordert. Bei einem
Besuch im Gefängnis von Isernia im Rahmen seiner Pastoralreise nach Molise sprach
er den Inhaftierten Mut zu. Franziskus ging in seiner Ansprache auf die Begrüßungsworte
eines Gefangenen ein, der den Papst bat, sich für bessere Verhältnisse in den Haftanstalten
einzusetzen. Es beeindrucke ihn, wieviel Hoffnung ihm hier begegne:
„Das
ist die Herausforderung, wie ich auch schon vor zwei Wochen in der Strafanstalt von
Castrovillari gesagt habe: Die Herausforderung der Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Dazu braucht es eine Strecke, eines Weges, sowohl äußerlich im Gefängnis und in der
Gesellschaft, als auch innerlich, im Gewissen und im Herzen. Das ist ein Weg, den
wir alle gehen müssen. Alle. Wir machen alle Fehler im Leben. Wer behauptet, dass
er da nicht nötig habe, der ist ein Lügner. Jesus sagt, verlass diesen Weg, den er
tut dir nicht gut. Und er hilft uns dabei. Das ist der Weg der Resozialisierung, den
wir alle gehen müssen.“
Immer wieder besucht Papst Franziskus Gefangene,
zu einem seiner ersten Gottesdienste war er Gründonnerstag des vergangenen Jahres
in das Jugendgefängnis Roms gefahren und hatte dort Inhaftierten die Füße gewaschen.
Auch beim Besuch in Süditalien, bei dem die Mafia im Vordergrund stand, besuchte er
die einsitzenden Täter.
„Es ist wichtig, nicht stehen zu bleiben – wir wissen
alle, dass das Wasser modert, wenn es stehen bleibt. Es gibt ein spanisches Sprichwort:
„Stehendes Wasser verkommt als erstes“. Nicht stehen bleiben. Wir müssen weitergehen,
jeden Tag einen Schritt zu machen, mit der Hilfe des Herrn. Wie ich gesagt habe: Er
wird nicht müde, zu vergeben. Das ist ja auch das Motto dieses Besuchs. „Gott wird
nicht müde zu vergeben“. Er lässt uns aufstehen und gibt uns unsere Würde wieder.
Gott hat ein Gedächtnis und er ist nicht schusselig. Er vergisst uns nicht, er denkt
immer an uns. Es gibt eine Passage in der Bibel: Auch wenn eine Mutter das eigene
Kind vergessen würde – und schon das ist unmöglich – ich werde dich nicht vergessen
(Jesaja 49:15). Und das ist wahr: Gott denkt an mich, Gott vergisst mich nicht. Ich
bin im Gedächtnis Gottes.“