Österreich: Internationale Bibel-Konferenz in Wien
1.100 Wissenschaftler aus 47 Nationen treffen sich an diesem Sonntag an die Universität
Wien anlässlich der internationalen Bibel-Konferenz. Das Treffen dauert bis nächsten
Donnerstag und wird von der „Society of Biblical Literature“ (SBL) organisiert. Im
Mittelpunkt des internationalen Treffens stehen Forschungen zur jüdischen und christlichen
Bibel, zum Koran, zu den Kulturen der biblischen Umwelt sowie den jüdischen, christlichen
und muslimischen Auslegungsgeschichten der Bibel.
Die Bibel sei der zentrale
Speicherplatz der religiösen und kulturellen Gedächtnisse der jüdischen-christlichen
Welt; die Auseinandersetzung mit ihr deshalb ein wichtiger Begegnungspunkt im jüdisch-christlichen
Gespräch und der Aufarbeitung einer Jahrtausende alten Konfliktgeschichte, betonte
Armin Lange, Professor am Institut für Judaistik der Universität Wien und Leiter der
Tagung gegenüber „Kathpress“. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zur
ganzen Bandbreite der Forschung über biblische Literatur wolle man auch den Dialog
zwischen den drei großen monotheistischen Religionen unterstützen, betonte Lange.
Im Rahmen der Konferenz würden deshalb sowohl die gemeinsame biblische Basis von Judentum,
Christentum und Islam als auch die Unterschiede und hermeneutischen Konflikte in der
Auslegung der Heiligen Schrift beleuchtet.
Die SBL wurde 1880 in den USA gegründet
und ist seit 1929 Mitglied im American Council of Learned Societies. Ihre 8.500 Mitglieder
kommen aus Nord- und Südamerika, Europa, Afrika, Asien und Australien. Sie repräsentieren
mehr als 2.200 akademische Institutionen aus 94 Ländern. Trotz ihres Forschungsgegenstandes
ist die SBL nicht nur interkonfessionell, sondern auch interreligiös ausgerichtet
und hat Juden, Christen und Muslime unter ihren Mitgliedern.