Naher Osten: Caritas Jerusalem beklagt „Nachlässigkeit“ bei Drogenbekämpfung
Jerusalem hat ein immer größer werdendes Drogenproblem, gegen das die Polizei nicht
streng genug vorgeht. Das beklagt der Leiter von Caritas Jerusalem, Pfarrer Read
Abusahliah. „In Ost-Jerusalem breiten sich Drogen leider epidemieartig aus“, so der
katholische Geistliche in einem Statement. Vor allem für palästinensische Jugendliche
habe dies verheerende Auswirkungen. In dem von Arabern bewohnten Teil Jerusalems konsumierten
15.000 Palästinenser Drogen; 5.000 weitere seien gar drogenabhängig. Für Abusahliah
verschlimmert sich alles durch die Nachlässigkeit der Behörden: „Wenn ein arabischer
Jugendlicher Steine wirft, dann riskiert er damit jahrelange Haft. Doch wenn er mehrere
Kilos Heroin verkauft, wird nichts dagegen getan”.
Die Caritas Jerusalem selbst
engagiert sich mit Beratungsstellen und Aufklärungskampagnen an Schulen und Universitäten
im Bereich der Bekämpfung und Prävention des Drogenhandels. Für die Mitarbeiter des
Sozial- und Gesundheitswesens der Stadt will die Caritas künftig Weiterbildung und
Ausbildung anbieten. In Zusammenarbeit mit der Universität Bethlehem und der Militärakademie
Jericho soll „eine solche Ausbildung auch auf akademischer Ebene mit einem Master-Abschluss“
möglich sein.