Der Vorsitzende des bayerischen Familienbunds der Katholiken, Johannes Schroeter,
sieht eine Vermischung von Kommentar und Dokumentierung der Umfrage-Ergebnisse in
dem vor kurzem veröffentlichten „Instrumentum laboris“ der Synode. Zwar sei es positiv,
dass sich die Ergebnisse der weltweiten Vatikan-Umfrage in dem Papier widerspiegelten,
doch seien diese „kaum trennbar“ vermischt mit Kommentaren und Hinweisen auf die geltende
kirchliche Lehre, merkt Schroeter kritisch an: „So muss man sich fragen, was die Ergebnisse
der Umfrage sind, und was die Meinung der Autoren des Papiers.“ Schroeter äußerte
sich im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio.
Insgesamt seien in dem Dokument
viele Gegensätze enthalten, so Schroeter weiter. Als Beispiel dafür nannte er die
Darstellung der Familie als einerseits „tragende Säule“ von Kirche. Andererseits werde
die Familie aber auch als „Zielgruppe“ von Kirche gefasst. Zudem werde festgehalten,
dass die Familie hauptsächlich für die Glaubensweitergabe verantwortlich sei, aber
auch, dass vielen Eltern und Paten das Bewusstsein für die Bedeutung des Glaubens
fehle.
Das 90-seitige „Instrumentum laboris“ ist das Arbeitsinstrument für
die Außerordentliche Bischofssynode im Oktober im Vatikan, die im Herbst 2015 fortgesetzt
werden soll. Grundlage ist eine Umfrage in der Weltkirche zum Thema Familie, Ehe und
Sexualität vom November 2013.