Sudan: Meriams Tochter ist möglicherweise behindert
Das Baby, das die sudanesische Christin Meriam Ibrahim Ishag in der Todeszelle zur
Welt brachte, ist möglicherweise behindert. Das ging am Mittwoch aus einem Interview
der britischen Zeitung „The Guardian“ mit der 27-Jährigen hervor. Als Grund für die
mögliche Behinderung nannte sie, dass sie während der Geburt an den Füssen gefesselt
gewesen und dadurch beim Geburtsvorgang etwas schief gelaufen sei. Es sei unklar,
ob das am 26. Mai geborene Mädchen später eine Gehhilfe benötigen werde.
Ishag
war wegen angeblichen Abfalls vom Islam zum Tode verurteilt worden, als sie im achten
Monat schwanger war. Ishag ist Tochter eines Muslims, wurde jedoch von ihrer Mutter
christlich erzogen und ist bekennende Christin. Durch ihre Heirat mit einem Christen
gilt sie laut islamischem Recht als Abtrünnige vom islamischen Glauben. Meriams Mann
hat außer der südsudanesischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Nach
internationalen Protesten war Meriam am 26. Juni zunächst freigelassen worden. Beim
Versuch, in die USA auszureisen, wurde sie zwischenzeitlich festgehalten und konnte
schließlich mit ihrem Mann und den beiden Kindern in der US- Botschaft von Khartum
Schutz finden.