2014-07-03 10:27:23

D: „Weg der Aufarbeitung“ in Limburg geht weiter


RealAudioMP3 Die Staatsanwaltschaft Limburg wird kein Ermittlungsverfahren gegen den emeritierten Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst oder Mitglieder des Vermögensverwaltungsrats aufnehmen. Dies wurde am Mittwochnachmittag bekannt. Bei den Vorermittlungen habe sich kein Anfangsverdacht ergeben.

Von „für das Bistum wichtigen Feststellungen“ spricht Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, in einer ersten Reaktion. Die Staatsanwaltschaft habe geurteilt, „dass kein strafrechtlich verfolgbares Verhalten des emeritierten Bischofs vorliegt“. Das werde jetzt „den Weg der Aufarbeitung und des Neubeginns“ im Bistum an der Lahn „erleichtern“, so Grothe. Der Papst habe allen im Bistum aufgetragen, die Voraussetzungen zu schaffen, um wieder ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung im Bistum entstehen zu lassen. Dazu hat die Bistumsleitung in den letzten Wochen eine umfangreiche Themenliste erstellt, die nun systematisch und verlässlich abgearbeitet werde.

In dieser Agenda gehe es um Finanzfragen, um rechtliche und strukturelle Fragen, aber auch um Kommunikation und das Miteinander im Bistum. „Wir waren in den vergangenen Monaten nicht untätig“, sagt Weihbischof Grothe. Viele Verstöße gegen innerkirchliches Recht, „insbesondere Beteiligungsrechte kirchlicher Gremien“, seien schon bearbeitet worden. Einiges brauche aber „noch längere Zeit der Beratung, Planung und dann der Umsetzung“. Mit der Staatsanwaltschaft habe die Bistumsleitung in den vergangenen Monaten kooperiert.


„Das Bistum nicht neu erfinden“

Der Weihbischof betont, es gehe bei der Aufarbeitung der Ereignisse nicht darum, das Bistum Limburg neu zu erfinden. Vielmehr sollten die Gläubigen die Freude am Glauben wieder zurückgewinnen – und die Diözese ihr Selbstbewusstsein. Auf Ebene der Verwaltung werde an der Umsetzung der bereits genannten Agenda gearbeitet. Das schaffe in vielen Bereichen die nötige Klarheit. So wurde beschlossen, dass die Vorgänge rund um das St. Georgswerk bis zum Jahresende rückabgewickelt werden. Die Veräußerung von Anteilen des Gemeinnützigen Siedlungswerkes wird überprüft und die Bedingungen für eine Bereinigung des Sachverhalts abgeklärt. Die öffentlichen Räumlichkeiten im Diözesanen Zentrum St. Nikolaus auf dem Limburger Domberg sollen für Konferenzen und Veranstaltungen des Bistums geöffnet werden.

Das alles geschieht auch in Zusammenarbeit mit Gremien und Organen der Diözese. So gibt es Gespräche mit den Mitgliedern des ehemaligen Priesterrates, mit den Vertretern der Berufsgruppen in der Diözese und mit den synodalen Gremien. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Offenlegung des Vermögens und der finanziellen Verpflichtungen der Rechtsträger „Bistum Limburg“, „Bischöflicher Stuhl“ und „Domkapitel“ im Juli 2014. Der frühere Bischof Tebartz-van Elst ist an den ganzen Entwicklungen übrigens nicht mehr beteiligt: Er zog unlängst nach Regensburg um und harrt einer neuen Aufgabe, die der Papst ihm zuteilen will.

(pm/rv 03.07.2014 sk)








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