Die Kämpfe im Irak
dauern an. Der Papst hatte sich am Sonntag beim Angelusgebet für den Frieden in dem
Zweistromland ausgesprochen. Vor Ort sieht die Lage dramatisch aus: Die regierungstreue
Armee hat laut irakischen Medienangaben die Region um Tikrit nach starkem Beschuss
zurückerobert – dabei gab es offenbar viele Tote. Es handelt sich um den Geburtsort
des ehemaligen Präsidenten Saddam Hussein. Die Dschihadisten-Gruppe ISIS hat derweil
einen „islamischen Gottesstaat“ für jene Regionen im Irak und Syrien ausgerufen, die
sie erobert haben. In diesem „Feuer der Gewalt“ lebten die Christen der Region in
Angst und Schrecken, berichtet der ehemalige syrisch-katholische Erzbischof von Mossul,
George Casmoussa, gegenüber Radio Vatikan.
„Wir sind natürlich sehr froh,
dass der Papst an uns denkt und die internationale Staatengemeinschaft aufruft, etwas
für uns hier im Irak zu unternehmen. In Gefahr sind nicht nur wir Christen, sondern
alle irakischen Bürger, egal welcher Religionsgemeinschaft sie angehören. Wir sehen
aber nur Chaos und Unordnung für die Zukunft, und deshalb hoffen wir darauf, dass
die Großmächte auf den Papst hören, und endlich hier eingreifen.“
Wie dieser
„externe Eingriff“ geschehen soll, erläutert der emeritierte Bischof nicht. Es sei
einfach wichtig, dass sich im Irak nicht dasselbe Schicksal wiederhole wie in Syrien.
Die Menschen bräuchten Schutz, das sei die primäre Aufgabe eines internationalen Einsatzes
im Irak.
„Unser konkreter Appell lautet: Beschützt die Christen im Irak.
Das ist wichtig, damit ein demokratischer Staat aufgebaut werden kann. Denn die Zukunft
darf nur so aussehen, dass es ein friedliches Zusammenleben zwischen den verschiedenen
Gemeinschaften im Irak geben soll. Wir Christen sind ja nicht eine importierte Ware,
wir gehören zu diesem Land, seit jeher! Wir wollen im Irak bleiben und eine Gesellschaft
aufbauen, die sich auf die zivilen Rechte und Pflichten stützt.“
ISIS-Extremisten
kreuzigen Rivalen in Syrien Kämpfer der extremistischen Sunniten-Miliz ISIS
haben in Syrien acht Anhänger von gemäßigten Rebellengruppen gekreuzigt. Das berichtet
die Deutsche Welle an diesem Montag. Die Männer seien am Samstag auf einem Platz in
der Stadt Deir Hafer in der Provinz Aleppo ans Kreuz geschlagen worden, so die oppositionsnahe
Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London. Sie sollten dort drei Tage
lang hängen bleiben. Den Männern sei vorgeworfen worden, oppositionellen Gruppen anzugehören,
die vom Westen unterstützt würden. In der Stadt Al-Bab an der türkischen Grenze sei
ein Mann von ISIS-Dschihadisten wegen "Falschaussage" gekreuzigt worden, erklärte
die Beobachtungsstelle weiter. Das Opfer habe die achtstündige Quälerei jedoch überlebt.