Der 52 Jahre alte Domkapitular Stephan Burger ist am Sonntag im Freiburger Münster
zum Bischof geweiht und in sein Amt als neuer Erzbischof von Freiburg eingeführt worden.
Die Bischofsweihe erfolgte durch den bisherigen Erzbischof Robert Zollitsch, der nach
seinem 75. Geburtstag im August 2013 seinen Amtsverzicht erklärt hatte. Zollitsch
wurde bei der Bischofsweihe im überfüllten Freiburger Münster von Kardinal Karl Lehmann
aus Mainz und Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart unterstützt; die beiden
Bistümer gehören mit der Erzdiözese Freiburg zur Oberrheinischen Kirchenprovinz, die
mit Stephan Burger nun einen neuen Metropoliten hat.
„Christus in den Herzen“
– auch in der Ökumene Der neue Erzbischof verwies in seiner Ansprache auf
seinen Leitspruch: „Christus in den Herzen“ - „Christus in cordibus“. Beim Umsetzen
dieses Leitspruches brauche er Hilfe, weil es nicht um sein Herz, sondern um die Herzen
aller gehe: „Christus will in unseren Herzen Wohnung nehmen, bei uns zuhause sein.“
Dafür will sich Erzbischof Stephan Burger einsetzen - „für Christus und für die Menschen,
für Christus und die Kirche“. Damit Christus auch künftig in den Herzen vieler zuhause
sein könne, bleibe das Miteinander in der Kirche wichtig – auch in ökumenischer Verbundenheit.“
Burger:
„Mit Zuversicht auf dem Weg in die Zukunft der Kirche“ Erzbischof Stephan Burger
würdigte Alt-Erzbischof Robert Zollitsch für dessen jahrelanges Engagement für die
Kirche von Freiburg: „Von Dir wurde viel verlangt und Du hast Dich im Einsatz für
die Kirche nicht geschont – auch in so manchen schwierigen und beschwerlichen Zeiten
nicht.“ Zugleich dankte der neue Erzbischof auch den Pfarrern, den Haupt- und Ehrenamtlichen
sowie den Gläubigen im Erzbistum Freiburg für ihre Mitarbeit. Burger sagte auch Dank
für die unzähligen Glück- und Segens-Wünsche: Viele hätten einfach gratuliert und
zugesagt, ihn in ihr Gebet einzuschließen: „Viele haben sich einfach gefreut. Das
hat gut getan“, sagte der 52jährige, der sich dadurch ermutig sieht und dazu auffordert:
„Gehen wir gemeinsam voller Hoffnung und Zuversicht unseren Weg, denn es wohnt seit
unserer Taufe kein Geringerer in unseren Herzen als Christus selbst. Mit ihm (…) finden
wir den Weg in die Zukunft für die Kirche von Freiburg.“
Gäste aus Peru,
Politik, Kirche und Gesellschaft Zur Bischofsweihe nach Freiburg waren Gäste
aus dem In- und Ausland angereist: Die weiteste Anreise hatte Erzbischof Salvador
Piñeiro aus Ayacucho (Peru). Auch Bischof Felix Gmür aus Basel (Schweiz), der Apostolische
Nuntius Nikola Eterović (Berlin), der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz
Reinhard Kardinal Marx (München-Freising), Prof. Dr. Guiseppe Ghiberti aus Turin (Italien)
und Erzabt Tutilo Burger (Beuron), der Bruder des neuen Erzbischofs, waren nach Freiburg
gekommen. Martina Kastner gratulierte dem neugeweihten Erzbischof als Vorsitzende
des Diözesanrates - im Namen der Katholiken im Erzbistum.
Jahrelang Pfarrer
in St. Leon-Rot - Experte im Kirchenrecht Stephan Burger kam am 29. April 1962
in Freiburg zur Welt. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Freiburg und
München ist er am 20. Mai 1990 von Erzbischof Dr. Oskar Saier zum Priester geweiht
worden. Nach Vikarsjahren in Tauberbischofsheim und Pforzheim wurde er 1995 Pfarrer
der Gemeinde St. Mauritius in St. Leon-Rot im Süden des Rhein-Neckar-Kreises - in
der Nähe von Heidelberg und Speyer. Neben seinem Dienst als Pfarrer absolvierte er
von 2004 bis 2006 ein Aufbaustudium am Kanonistischen Institut der Universität Münster,
das er mit dem Lizentiat im Kanonischen Recht abschloss. Bereits seit 2002 war Burger
am Offizialat als „Defensor vinculi“ (Bandverteidiger) und seit 2006 als „Promotor
iustitiae“ (Kirchenanwalt) tätig.