In der Debatte um Organtransplantationen hat der Berliner Philosoph Volker Gerhardt
dazu aufgerufen, die Perspektive des Spenders nicht aus den Augen zu verlieren. Jeder,
der seine Organe zur Verfügung stelle, müsse umfassend darüber aufgeklärt werden,
dass er im Moment der Organentnahme lediglich hirntot sein werde und dass noch nicht
alle Funktionen des Körpers erloschen sein dürfen. Das betonte der Philosoph am Freitag
in Münster. „Man sollte seine Organe im Interesse des Lebens anderer spenden, aber
das ist ein erhebliches Opfer“, hob Gerhardt hervor. Gerhardt ist Seniorprofessor
für Praktische Philosophie, Rechts- und Sozialphilosophie an der Humboldt-Universität
Berlin.